Bonner Staatsanwaltschaft klagt 24-Jährigen an Aus Rache Zeugen attackiert und bedroht

Bonn · Er war gerade vom Landgericht wegen einer lebensgefährlichen Attacke auf ein angeblich abtrünniges Mitglied seines früheren Rockerclubs zu drei Jahren Haft verurteilt worden, da soll der 24-Jährige einen Belastungszeugen aus Rache attackiert und mit dem Tode bedroht haben.

 Wegen Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung müssen sich ein 24-Jähriger und zwei 33-Jährige vor dem Bonner Landgericht verantworten.

Wegen Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung müssen sich ein 24-Jähriger und zwei 33-Jährige vor dem Bonner Landgericht verantworten.

Foto: dpa

Nun hat die Bonner Staatsanwaltschaft den 24-Jährigen erneut angeklagt. Wie Gerichtssprecherin Birgit Niepmann erklärte, muss sich der Mann demnächst vor dem Bonner Amtsgericht verantworten. Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung in insgesamt vier Fällen wirft die Staatsanwaltschaft ihm und zwei weiteren Männern, beide 33 Jahre alt, vor.

Die beiden sollen den 24-Jährigen zwischen Ende Juni und Ende Juli bei seinem Rachefeldzug unterstützt haben. Damals war das Ende März gegen den 24-Jährigen gefällte Urteil wegen gefährlicher Körperverletzung gerade rechtskräftig geworden und sein Antritt zur dreijährigen Haftstrafe stand bevor. Doch dem entzog sich der 24-Jährige und tauchte ab. Und dann soll er laut Anklage angefangen haben, den 49-Jährigen, der im Prozess gegen ihn ausgesagt hatte, zu verfolgen.

Der Anklage zufolge soll der 24-Jährige und einer der beiden 33-Jährigen den Zeugen in einem Autohaus getroffen und ihm gedroht haben, sie würden ihm den Bauch aufschlitzen für seine belastende Aussage vor Gericht. Am 21. Juli sollen sie den 49-Jährigen in dem Fitnessstudio, in dem der Mann gerade trainierte, zu dritt umringt und ihn beleidigt, mit Hantel, Klappmesser und Pistole bedroht und ihm erklärt haben: „Ein richtiger Mann geht nicht zur Polizei.“ Aber diesmal soll es nicht bei der Drohung geblieben sein. „Laut Anklage schlugen sie ihm mit der Faust ins Gesicht“, so die Direktorin und Sprecherin des Amtsgerichts, Birgit Niepmann. Der Zeuge ging noch am selben Abend zur Polizei und zeigte den Übergriff an.

Auf seinem Heimweg soll er laut Anklage erneut von dem Trio bedroht worden sein. In zwei Autos fuhren sie den Ermittlern zufolge hinter ihm her und machten ihm mit eindeutigen Gesten klar, dass sie ihm den Hals durchschneiden und ihn erschießen würden. Und am 27. Juli soll einer der 33-jährigen Angeklagten den Zeugen noch einmal im Alleingang angegangen haben, indem er ihm wieder aus dem Auto heraus gedroht haben soll, ihn zu töten. Doch der 49-Jährige ließ sich nicht einschüchtern und informierte die Polizei.

Während der gesamten Zeit war der 24-Jährige zur Fahndung ausgeschrieben und für die Ermittlungsbehörden nicht greifbar. Seit Februar sitzt er nun hinter Gittern, um seine dreijährige Freiheitsstrafe zu verbüßen, weil er am 24. Januar 2014 vor einer Spielothek an der Kölnstraße sein Opfer mit einem Baseballschläger und einem Messer attackiert hatte. Demnächst steht das Trio vor dem Schöffengericht.

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