Halle auf dem Hardtberg macht Karriere Telekom Dome präsentiert Finale des Beethoven-Jahres

Brüser Berg. · Die Vielseitigkeit des Telekom Dome, nicht nur für Sportveranstaltungen und zahlreiche Messen, hat sich herumgesprochen – auch bei den Veranstaltern des Beethoven-Jubiläumsjahres.

Der Telekom Dome diente 2017 als Schauplatz der Reformationsgala der Protestanten

Foto: Barbara Frommann

Mit Abschlussveranstaltungen von großen Festjahren hat man beim Telekom Dome auf dem Hardtberg seit 2017 Erfahrung. Damals klang das Luther-Jahr mit großem Bühnenprogramm in der Sporthalle der Telekom Baskets mit Beethoven Orchester, Bläsern und 600 Sängern auf der Bühne aus. 2020 wird ein in den Dimensionen wohl ähnliches Ereignis ausgerichtet: Seit Herbst steht endgültig fest, dass das Beethoven-Jubiläumsjahr dort einen würdigen Abschluss finden soll. Am 16. Dezember präsentiert Bonns Generalmusikdirektor Dirk Kaftan das „Best of BTHVN2020“.

Was genau an diesem Abend passieren soll, wissen Sven Otternberg, Hans-Günter Roesberg und Michael Mager noch nicht. Die Halle werde mit 4500 bis 5000 Personen voll sein, außerdem brauche man wohl eine große Bühne, auf der ein Chor Platz hat, sagt Otternberg, der für Vermarktung und Sponsoring des Telekom Domes verantwortlich ist.

Ansonsten sei man gerade in der Planungsphase. Überhaupt wird die 2008 eröffnete Halle, in der die Baskets ihre Heimspiele bestreiten und trainieren, immer beliebter. „Es ist halt so, dass wir in Bonn die größte Veranstaltungshalle haben“, sagt Roesberg, der die technische Leitung im Gebäude hat. „Wir müssen die Veranstalter manchmal daran erinnern, dass das eben keine Multifunktionshalle ist.“ Etwa wenn es um technische Ausrüstung geht, die die Tragkraft der Dachkonstruktion übersteigt.

Oder wenn ein Monstertruck in die Halle gefahren werden soll, damit die Ehrlich Brothers ihn bei einer ihrer Illusionen auf der Bühne erscheinen lassen können. Das Zauberer-Duo war da, aber der Truck konnte nicht in die Halle. Andere Ideen waren grenzwertig, zum Beispiel Mario Barth, der auf einer Straßenbahn in die Halle fuhr. „Alles, was in die Halle reinpasst, kann da stattfinden“, so Mitgesellschafter und Prokurist Mager.

Ansonsten richtet sich die Technik nach den Events. Auch wenn deren Zahl in den letzten Jahren zugenommen hat, ist sie begrenzt. „Es gibt nicht viele Zeitfenster, die eine nicht sportliche Veranstaltung zulassen“, erklärt Otternberg. Denn grundsätzlich ist die Halle für Basketballspiele ausgelegt, alles andere muss sich dem unterordnen. Deshalb, sagt Mager, fielen mehrtägige Telekom-Mitarbeiterveranstaltungen, die mitunter auch in der Vorbereitung aufwendig seien, in die spielfreie Zeit im Sommer.

Man ist aber ein wenig wählerisch geworden. Schlagerveranstaltungen mit jungem Publikum lehne man inzwischen ab. Schlechte Erfahrungen? „Oh ja“, bestätigt Roesberg, ohne allzu sehr ins Detail zu gehen. „Es gab Veranstaltungen, nach denen die Halle auf links gedreht war.“ Mit anderen lebhaften Veranstaltungen wie die Karnevalssause „Bonn steht Kopp“ – das nächste Mal am 1. Februar – dagegen habe man bislang keine Probleme gehabt. Baskets-Präsident Wiedlich sagt, „die Halle ist wie ein Knetgummi“, sie eigne sich für überraschend viel, wenn der Mieter bereit sei, zusätzliche Technik zu installieren.

„Für umfassende Multifunktionalität reichte damals das Geld nicht; wir haben gebaut, was wir uns leisten konnten“, sagt Wiedlich. Die Fremdveranstaltungen seien wichtig für die Teil-Refinanzierung des Hallen-Kapitaldienstes. „Konzerte eignen sich dafür weniger, weil sie manchmal größere Schäden als Gewinne hinterlassen.“

Viele Veranstaltungen sind wiederkehrende Ereignisse, zum Beispiel die Karnevalsmesse. Neu im Jahr 2020 ist die Kreativmesse am ersten Januarwochenende, die bislang in der Godesberger Stadthalle zu Hause war. Darüber hinaus gibt es im Juni die Nachwuchs-Chorevents „Starke Kinderstimmen“ und „Klasse! Wir singen“. Ersteres ist ein Projekt der Bonner Musikschule, Letzteres findet deutschlandweit statt. Dann werden sicher auch Großeltern im Publikum sitzen, und die müssen sich, auch wenn sie nicht mehr ganz so gut zu Fuß sind, keine Sorgen machen: Die Baskets-Halle verfügt über Aufzüge, man muss nur gut erreichbare Plätze auf den Rängen buchen. Zudem gibt es behindertengerechte Plätze. Man müsse sich nur informieren, sagt Michael Mager.