Pflicht zur häuslichen Quarantäne Rund 2000 Bonner sind bislang aus Risikogebieten zurückgekehrt

Bonn · Die Stadt Bonn hat seit dem 26. Juni fast 2000 Reiserückkehrer aus Risikogebieten gezählt. Für sie gelten strenge Regeln während der verpflichtenden häuslichen Quarantäne.

  Reisende haben im Corona-Testzentrum am Flughafen Köln/Bonn die Möglichkeit, sich testen zu lassen. Urlauber aus Risikogebieten müssen in Quarantäne.

Reisende haben im Corona-Testzentrum am Flughafen Köln/Bonn die Möglichkeit, sich testen zu lassen. Urlauber aus Risikogebieten müssen in Quarantäne.

Foto: dpa/Marius Becker

Die Urlaubszeit in NRW neigt sich langsam ihrem Ende zu. Am kommenden Montag beginnt die letzte Woche der Sommerferien. In Zeiten der Corona-Pandemie ist für Urlaubsrückkehrer alles anders: Wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt, muss sich nach dem aktuellen Infektionsschutzgesetz in 14-tägige häusliche Quarantäne begeben, es sei denn, er legt einen negativen Corona-Test vor. „Beim Bonner Gesundheitsamt haben sich seit dem 26. Juni fast 2000 Reiserückkehrer aus Risikogebieten gemeldet“, berichtet Monika Hörig, Pressesprecherin der Stadt Bonn.

Bis das Testergebnis vorliegt, müssten Reiserückkehrer in die häusliche Absonderung. Wer ein positives Testergebnis erhält, müsse dort für 14 Tage bleiben. Verstößt man gegen die Quarantäne-Pflicht und begibt sich trotz positivem Testergebnis unter Menschen, droht ein Bußgeld. „Es handelt sich um eine Ordnungswidrigkeit, die geahndet würde, wenn sie bekannt wird“, sagt Hörig. Wer sich in Quarantäne begibt, sollte sich auch von der eigenen Familie absondern: „Der Kontakt zu den Familienmitgliedern sollte auf ein Minimum reduziert werden. Bei gemeinsamer Nutzung von Sanitärräumen und Küche sollte man deutliche zeitliche Abstände einhalten und viel lüften“, sagt Hörig.

Laut der Stadt Bonn ist der Anteil der positiv getesteten Reiserückkehrer aus Risikogebieten sehr gering. Die Zahl der zur Quarantäne verpflichteten Bonner dürfte aber auch daher gering ausfallen, da die meisten vorsichtig geblieben sind: Die Bonner Reisebüros haben für die Sommerferien kaum Nachfragen zu Reisen in Länder erhalten, die zum Risikogebiet erklärt wurden. Und auch die Nachfrage nach anderen europäischen Urlaubszielen ist diesen Sommer gering geblieben. „Kurzzeitig war die Nachfrage nach Spanien und Mallorca da, aber das hat sich gleich wieder gelegt, als auch dort die Mundschutzpflicht eingeführt wurde“, berichtet Franz Bäuml, Inhaber des Reisebüros am Weidenbach. Auch die Nachfrage nach Kroatien sei sofort wieder gesunken, nachdem alle Anrainerstaaten zum Risikogebiet erklärt wurden. „Kurze Zeit war das Vertrauen in die Gebiete da, aber dann folgten die Berichte, in denen gewarnt wurde“, so Bäuml.

Urlaubsreisen in bereits ausgewiesene Risikogebiete wie die Türkei bietet das Reisebüro derzeit gar nicht erst an. „Das machen wir nicht, da solche Reisen pauschal vom Veranstalter nicht durchgeführt werden“, sagt Bäuml. Sollte das Ziel während des Urlaubs zum Risikogebiet erklärt werden, ist die Rückholung garantiert: „In dem Fall wäre der Reiseveranstalter verpflichtet, sich um seine Gäste zu kümmern“, erklärt Bäuml.

Auch das auf Wanderstudienreisen und Individualreisen in den südlichen Kaukasus und Afrika spezialisierte Reisebüro „Via Verde Entdecken und Reisen“ in Bad Godesberg bietet Reisen in Risikogebiete gar nicht erst an: „Wir hatten einige Anfragen, ob man jetzt in die von uns angebotenen Länder wieder reisen darf. Wir informieren den Kunden zunächst ausführlich über die Situation vor Ort. Wenn das Wunschland als Risikogebiet ausgeschrieben ist, würden wir in jedem Fall von der Reise abraten“, sagt Birgit Heinichen vom Reisebüro.

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