Kardinal-Frings-Gymnasium Schüler löchern Bonner Spitzenkandidaten bei Podiumsdiskussion

BEUEL · Familie, Steuern, Auslandseinsätze, Mindestlohn und Bildung. Das sind die großen Themen, die heute auf dem Podium in der Aula des Kardinal-Frings-Gymnasiums diskutiert werden. Dazu haben die Schüler die Spitzenkandidaten der Parteien zur Bundestagswahl eingeladen. Ulrich Kelber (SPD), Claudia Lücking-Michel (CDU) und Joachim Stamp (FDP) haben fest zugesagt, Grüne und Linke sind ebenfalls eingeladen.

Die Schüler sind bestens vorbereitet und geben sich vor der Podiumsdiskussion kämpferisch.

Die Schüler sind bestens vorbereitet und geben sich vor der Podiumsdiskussion kämpferisch.

Foto: Horst Müller

Die Politiker erwartet ein heißes Tänzchen, denn die Schüler sind bestens vorbereitet und freuen sich auf spannende und kontroverse Diskussionen. "Ich bin ganz gespannt, wie und was die Kandidaten antworten werden. Wir werden sie mit konkreten Fragen konfrontieren", sagt Stefanie Arndt. Die 15-Jährige wird mit David Betzing (14) und Verena Schänzler (17) mit den Spitzenpolitikern auf dem Podium sitzen und sie herausfordern. Ihre Mitschüler Leonard Dung (16), Michael Kern (16) und Marlon Brüssel (15) werden sie aus dem Publikum tatkräftig mit Fragen unterstützen.

"Ich freue mich auf die Diskussion mit Herrn Kelber, denn das SPD-Programm halte ich in vielen Punkten für nicht umsetzbar", sagt David Betzing. "Solche Gespräche und das Auseinandersetzen mit Politik sind sehr wichtig. Die Entscheidungen, die heute getroffen werden, haben Auswirkungen auf unser künftiges Leben", sagt Verena Schänzler. Die Schüler der Klassen 10, 11 und 12 haben die Diskussion mit einem Lehrerteam um Eva Hommer vorbereitet. Sie wird das Podium moderieren und ist stolz auf ihre Schüler, die sich mit jeder Menge Fragen munitioniert haben.

Kostprobe gefällig? Wenn nach der Wahl die Steuern erhöht werden sollen, schadet das dann nicht dem Mittelstand? Was hat die Regierung in der Syrien-Frage vor, will sie Truppen schicken? Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer - ist da ein Mindestlohn nicht Pflicht? Wie sollen ohne Studiengebühren die Unis auf dem hohen Niveau bleiben wie heute? Welche Alternativen gibt es zum Numerus Clausus - sollten nicht auch der Wille und die Fähigkeiten der Schüler zählen und nicht nur die Noten?

"Außerdem interessiert uns der Bonn-Aspekt. Dazu wollen wir wissen, was die Kandidaten im Bundestag für Bonn und die Bonner erreichen wollen. Und Herrn Kelber will ich konkret fragen, was er denn bis jetzt für Bonn durchgesetzt hat", sagt Michael Kern.

Mit einer spannenden Diskussion wollen die Jugendlichen den Endspurt bis zum Wahltag am Sonntag für ihre Mitschüler endlich richtig spannend machen: "Die Wahlplakate finde ich nicht besonders gelungen, was soll es mir sagen, wenn mich ein motziges Kind anschaut oder ein Steinbrück auf uns herunterschaut?", fragt David Betzing.

"Und die CDU versteckt sich und ihr Programm hinter Frau Merkel", so Verena Schänzler. "Bei einigen Motiven muss man sich wirklich fragen, ob sie zum Wählen gehen animieren oder gerade nicht", sagt Marlon Brüssel. "Mein Lieblingsplakat ist ganz klar das der Jungen Union. Darauf sieht man nur die Merkel-Raute und darunter steht “Cool bleiben„ und die Kanzlerin wählen'", sagt Michael Kern.

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