Warnstreiks in Rheinischen Kliniken

Auch Kindergärten und Bäder könnten betroffen sein

Warnstreiks in Rheinischen Kliniken
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Bonn. Auch in Bonn wird es am Donnerstag erste Warnstreiks im öffentlichen Dienst geben. Nach Auskunft der Gewerkschaft Ver.di werden in den Rheinischen Kliniken am Kaiser-Karl-Ring und im Rheinischen Heilpädagogischen Heim an der Stiftsstraße in Beuel - beides Einrichtungen des Landschaftsverbands Rheinland - voraussichtlich 100 Angestellte von 13 bis 14 Uhr ihre Arbeit niederlegen.

Außerdem plant die kommunale Gewerkschaft Komba nach Angaben ihres Bonner Streikleiters Hanno Klein für den Freitag Warnstreiks von bis zu drei Stunden in kommunalen Kindergärten und Schwimmbädern in Bonn und der Region.

"Tag für Tag sind die Beschäftigten in Heimen und Krankenhäusern rund um die Uhr für andere Menschen da, jetzt müssen sie sich mal um ihre eigenen Belange kümmern", sagte ein Ver.di-Sprecher: Die Gewerkschaften forderten nach Jahren der Zurückhaltung acht Prozent mehr Lohn und Gehalt.

Die Arbeitgeber - Kommunen und Bund - hatten zuletzt ein über zwei Jahre gestrecktes Angebot vorgelegt, "das unter dem Strich Einkommensverluste von bis zu 3,75 Prozent ausmachen würde", so der Ver.di-Sprecher.

Das sieht auch der Kombaner Klein so: "Wir haben schon in den 1990er Jahren auf Lohnzuwächse verzichtet, jetzt soll die Arbeitszeit erneut ohne Lohnausgleich wieder von 38,5 Stunden auf 40 erhöht werden." Zudem würden die zuletzt von den Arbeitgebern angebotenen fünf Prozent auf zwei Jahre gestreckt. Unterm Strich bedeute das eine Minusrunde - "und das macht die Leute wütend".

Ob und in welchen Kindergärten und Bädern am Freitag gestreikt wird, das kann am Donnerstag vom späten Nachmittag an unter der Telefonnummer (02 28) 69 01 69 erfragt werden.

"Die Wut über die Arbeitgeber in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist besonders groß", sagte am Mittwoch auch Ver.di-Bezirksgeschäftsführer Peter Prochnau, "denn die Arbeitgeber wollen diese Bereiche ganz vom Tarifabschluss im öffentlichen Dienst abhängen."

Seit Jahren würde dort Personal abgebaut, die Arbeit immer stressiger. "Und jetzt sollen die Beschäftigten für ihre Geduld und ihr Engagement gegenüber Hilfsbedürftigen mit einem Tritt in das tarifpolitische Abseits befördert werden." Statt längerer Arbeitszeiten bräuchten die Einrichtungen mehr Personal.

Die Warnstreiks sind laut Ver.di der erste Auftakt einer Warnstreikwelle. "In der nächsten Woche werden weitere Aktionen bei Kommunen, Bundesbehörden, Verkehrsbetrieben sowie Ver- und Entsorgungsbetrieben folgen", sagte Prochnau.

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