Kommentar Kita-Studie: Auf Qualität schauen
Was die Betreuung kleiner Kinder angeht, hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland viel getan. Kommunen, Kirchen und andere Träger haben mit Unterstützung von Bund und Ländern dafür gesorgt, dass immer mehr Plätze für Kinder unter drei Jahren geschaffen wurden.
Sie haben so auf den gesellschaftlichen Wandel reagiert, dass zum Beispiel immer mehr Frauen (oder auch Männer) nach der Geburt ihrer Kinder früher in den Beruf zurückkehren wollen und immer mehr Alleinerziehende auf Geld aus beruflicher Tätigkeit angewiesen sind.
Natürlich hätten sich viele betroffene Eltern - auch im Rheinland - gewünscht, dass Kita-Plätze schneller zur Verfügung stehen würden. Dennoch: Wer hätte noch vor zehn Jahren gedacht, dass es bundesweit in den Betreuungseinrichtungen Plätze für rund ein Drittel aller Kinder unter drei Jahren geben würde? 2006 hatten gerade mal 14 Prozent der Eltern von kleinen Kindern die Chance auf einen Kita-Platz.
Die Entwicklung hin zu mehr Plätzen ist zwar noch nicht abgeschlossen. Trotzdem ist es richtig, jetzt noch mehr auf die Qualität der Betreuung in den Kindertagesstätten zu schauen. Und da ist gerade in NRW noch einiges zu tun. Das Zahlen-Verhältnis von Erzieherinnen zu Kindern hat sich hierzulande von 2012 auf 2014 kaum verbessert. Rheinland-Pfalz ist da an NRW vorbei gezogen. Ein Blick ins Nachbarland wäre vielleicht ganz hilfreich. Zudem sind bundesweit nirgendwo sonst so viele junge ausgebildete Fachkräfte befristet angestellt. Eine gute Perspektive für eine eigene Familiengründung ist das nicht.
