Brings rockt in der Rhein-Sieg-Halle in den Mai

"Halleluja" heißt der Titel der aktuellen Scheibe, die seit Herbst vergangenen Jahres auf dem Markt ist. "Halleluja" heißt auch die Frühjahrstournee der Gruppe Brings, deren drittes Konzert in Siegburg stattfand.

Brings rockt in der Rhein-Sieg-Halle in den Mai
Foto: Holger Arndt

Siegburg. "Halleluja" heißt der Titel der aktuellen Scheibe, die seit Herbst vergangenen Jahres auf dem Markt ist. "Halleluja" heißt auch die Frühjahrstournee der Gruppe Brings, deren drittes Konzert in Siegburg stattfand.

Mit "Halleluja" wurde in Siegburg der Mai in der voll besetzten Halle begrüßt. Und das gleich zweifach. Zum Konzertauftakt, der nach anderthalbstündigem, stimmungsvollen Auftritt der Vorgruppe "Die Rheinländer" stattfand, erklang der Titelsong im ruhigen Balladenton.

Drei Stunden später dann, im Zugabenblock, wechselte Kölschrocker Stephan Brings sein Markenzeichen, den Schottenrock, gegen Schlaghose. Und das Halleluja erklang dann im Disco-Sound der 80er Jahre. Dass das passende Outfit dabei nicht fehlen durfte, versteht sich von selbst.

Und so setzten die fünf Musiker in silbernen, hautengen Disco-Anzügen samt Schlaghosen ihrem gut dreistündigen Siegburger Auftritt ein silbernes Sahnehäubchen auf. Die Siegburger Fans, die den Tanz in den Mai vor allem auf der Bühne stattfinden ließen, genossen den Rock mit und ohne Schottenrock und zeigten sich auf ihren Stehplätzen schunkelnd, genießend und vom ersten bis zum letzten Song textsicher.

Seit 18 Jahren ist die Besetzung mit den Brüdern Peter Brings (Gesang, Gitarre) und Stephan Brings (Gesang, Bass), Kai Engel (Keyboard, Gesang), Harry Alfter (Gitarre, Gesang) und Christian Blüm (Schlagzeug, Gesang) die gleiche.

Seit 2001 und dem kometenhaften Einschlag des Songs "Superjeilezick", einer Kölschrockversion von "Those were the days", ist die Rockgruppe verstärkt im Karneval aktiv. In ihren Programmen vermischen sich beide Ströme und sorgen das ganze Jahr über für gute Stimmung und soliden, handgemachten Live-Rock.

Ob das nun die Rockorgie "Bis ans Meer", das patriotische Bekenntnis "Ich möch zo Foß noh Kölle jon" als Heimat-Blues oder das kritische "Poppe, Kaate, Danze" war - die Fans kennen Brings und schätzen den unverblümt-direkten Ton der Kölschrocker und lieben die Erfolgsnummern "Su lang mer noch am Lääve sin" oder "Man müsste noch mal 20 sein".

"Et weed immer späder, drusse weed et hell. Mer sitze noch zesamme bei Biercher un Verzäll." - ob und wieviele Fans sich den Ausklang so bereitet haben, wie im Song "Superjeilezick" beschrieben, ist nicht bekannt. Fest steht allerdings, dass das kölsche Liederheft, das die Gruppe im Hallenfoyer ausgelegt hatte, als Verständnishilfe wenig genutzt wurde.

"Ob das nun in Belgien und in der Eifel, in München oder auf Mallorca ist - unsere Texte werden auch außerhalb des Rheinlandes sicher mitgesungen", sagte Peter Brings. Selbst Hallenchef Sven Tietze, seines Zeichens Potsdamer, mit aktuellem Wohnsitz in Ruppichteroth, kommt der populäre Kölschrock à la Brings nicht mehr Spanisch vor.

Er nimmt's gelassen. "Det jeht schon", sagt Tieze, der die Geschicke der Siegburger Halle seit Juni 2008 lenkt. Bereits das dritte Mal hatte er die Kölsch-Rocker auf der Bühne der Siegburger Halle zu Gast. Den "frischen Wind", den die Jungs mit ihrem Karnevals-Kult-Rock in die Maifeier bringen, weiß Tietze zu schätzen.

Ob es allerdings nächstes Jahr noch einmal die Gruppe sein wird, die den Mai in Siegburg "berockt", steht noch nicht fest. 2011 ist für Brings nämlich Feierjahr. Dann gilt es den 20-jährigen Bandgeburtstag würdig zu begehen, und da ist das Müngersdorfer Stadion bereits im Gespräch.

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