Duo Astragali verzaubert Publikum in Trinitatiskirche

Überwiegend eigene Kompositionen im Mittelpunkt

Bonn. "Astragali" hat sich das 2008 gegründete Duo aus Rupert Stamm (Vibraphon) und Laia Genc (Klavier) benannt nach einem orientalischen Würfelspiel.

Auf Einladung von "tr-i-molo", der ambitionierten Konzertreihe an der Trinitatiskirche, waren die beiden aus der Kölner Jazz- und Neue-Musik-Szene stammenden Musiker jetzt zu Gast in Endenich mit einem Programm, in dessen Mittelpunkt überwiegend eigene Kompositionen standen.

Inspiriert fühlt sich "Duo Astrigali" dabei durch Jazz-Musiker wie John Taylor, Keith Jarrett, Paul Bley, Bill Evans, Herbie Hancock, Chick Corea, Kenny Wheeler oder Thelonius Monk, denen es teils durch freie Bearbeitung, teils "nur" stilistisch angeregt klanglich völlig neue Facetten abzugewinnen versteht.

Häufig dient ein Ostinato im Klavier als Nukleus solch inspiriert wirkender musikalischer Weltenbummelei. "Mosque" (Moschée) ist eine in ihrem zweiten Teil mit zahlreichen Arabesken versehene Komposition betitelt.

Dass hierbei das Klavier dem Vibraphon als perkussiv eingesetztes Instrument kaum nachsteht, versteht sich (fast) von selbst. Aber auch ein durchaus poetisch süffiger Klavierton, aus welchem sich das Vibraphon gleichsam hervorzuschleichen scheint, kann Ausgangspunkt einer nicht minder farbenreichen Entwicklung sein, deren sich intensivierende rhythmische Akzentuierung sich nicht selten auf den Zuhörer überträgt.

Werke, betitelt mit "Die Stille unter dem Meer", sorgen im Kontrast hierzu für eine meditativ anmutende, getragene Endlosigkeit. Verfremdungen per Hand oder durch Stoff gedämpfter Klaviersaiten einerseits, mit einem Geigen-Bogen gestrichener Platten des Vibraphons andererseits sorgen für ungewohnte Erweiterungen den Klangspektrums.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Ein Porträt Venedigs am Piano
Iiro Rantala und Fiona Grond beim Jazzfest Ein Porträt Venedigs am Piano
Zum Thema
Aus dem Ressort