Maßnahmenkatalog mit 1548 Punkten Stadt schnürt Milliarden-Paket für Wiederaufbau

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die Kreisstadt verabschiedet einen Maßnahmenkatalog für den Wiederaufbau mit mehr als 1500 Einzelmaßnahmen. Taxiert werden die enthaltenen Kosten auf rund 1,7 Milliarden Euro – und damit auf mehr als das doppelte der eigentlichen Schadensschätzungen. Grund sind unter anderem konjunkturelle Entwicklungen.

 Die Flutkatastrophe im vergangenen Juli hat Bad Neuenahr-Ahrweiler zugesetzt: Für den Wiederaufbau der Infrastruktur hat sich der Stadtrat auf einen milliardenschweren Maßnahmenkatalog mit mehr als 1500 Punkten verständigt.

Die Flutkatastrophe im vergangenen Juli hat Bad Neuenahr-Ahrweiler zugesetzt: Für den Wiederaufbau der Infrastruktur hat sich der Stadtrat auf einen milliardenschweren Maßnahmenkatalog mit mehr als 1500 Punkten verständigt.

Foto: Martin Gausmann

Die Kreisstadt hat das in den vergangenen Wochen in Einwohnerversammlungen vorgestellte und gemeinsam mit den Ortsbeiräten zusammengestellte Maßnahmenpaket, mit dem der Wiederaufbau der zerstörten städtischen Infrastruktur in Angriff genommen werden soll, verabschiedet und wird nun den Katalog der Kreisverwaltung vorlegen. Nach Durchsicht wird die sich über 170 Seiten erstreckende Maßnahmenliste dem Land zugeleitet, das entsprechende Finanzmittel aus dem Wiederaufbaufonds für ein Regionalbudget freigeben soll.

Im Katalog sind 1548 Einzelmaßnahmen aufgeführt, die von der Stadt in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Gesamtkosten: 1,7 Milliarden Euro. Aufgeführt sind Schadensbeschreibungen, Schadensbewertungen, Kosten und Priorisierungen. So sind mehr als 80 Prozent aller aufgeführten Baumaßnahmen mit dem Vermerk „hohe Priorität“ versehen.

Bei den Wiederherstellungskosten hat die Stadt alle Zahlen mit einem erheblichen Steigerungsfaktor unterlegt. So rechnet man für die nächsten fünf Jahre pro Jahr mit steigenden Baukosten von jeweils fünf Prozent. Hinzu kommt ein „Sonderkonjunkturfaktor Ahrtal“, der sich aus einer hohen Nachfrage an Fachkräften und Baumaterial ergibt. Unter dem Strich kalkuliert die Stadt bei den Wiederaufbaukosten insgesamt mit mehr als dem Zweieinhalbfachen dessen, was der aktuellen festgestellten Schadensbewertung entspricht. Beispiel: Die Schäden an der Tourist-Info in Ahrweiler werden auf 500.000 Euro taxiert, die Wiederherstellung auf 1,28 Millionen Euro.

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