Ehrenamtliche beseitigen Flutschäden Walporzheimer Helfer werkeln an ihrer Winzerkapelle

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Die Flut hat auch das Areal um die Walporzheimer Winzerkapelle verwüstet. Zwei freiwillige Helfer haben in Eigenregie angepackt, um die umliegenden Flächen von Schlamm und Geröll zu befreien. Auch die Kapelle selbst war Teil der mehrtägigen Putz-Aktion.

 Haben mit schwerem Gerät die Flächen um die Winzerkapelle aufgeräumt: die Walporzheimer Hans-Ewald Flohe (l.) und Marco Gieraths.

Haben mit schwerem Gerät die Flächen um die Winzerkapelle aufgeräumt: die Walporzheimer Hans-Ewald Flohe (l.) und Marco Gieraths.

Foto: privat

Von den Folgen der Flutkatastrophe vor sechs Monaten ist auch die Winzerkapelle im Walporzheimer Heckenbachtal nicht verschont geblieben. „Es sah furchtbar aus“, sagt der ansässige Heimatforscher und Vorsitzende des Freundeskreises der Kapelle St. Josef Walporzheim, Werner Schüller. Der Grund: Durch die starken Regenfälle waren in der Nähe des Heckenbachs und Geisbachs Unmengen von Schlamm und Geröll über das Areal hinter der kleinen Kapelle gespült worden und hatten sich in den Wegen hinter und um die Kapelle gesammelt.

Aufräumarbeiten dauern mehrere Tage

Zwei engagierten Helfern ist es zu verdanken, dass die Kapelle nun wieder in altem Glanz erstrahlt. Denn: Nachdem der Walporzheimer und Anlieger Hans Ewald Flohe sich einen Überblick über das Ausmaß der Zerstörungen an der Winzerkapelle verschafft hatte, zögerte er nicht lange und legte selbst Hand an. Gemeinsam mit Bauunternehmer Marco Gieraths, der im unteren Bereich des Heckenbach-Weges auf dem Aussiedlerhof lebt, packten beide entschlossen zu, um den Schlamm und das Geröll an der Kapelle zu beseitigen.

„Die Arbeiten vor Ort dauerten mehrere Tage“, sagt Schüller.  „Zudem waren Bagger, Raupenfahrzeug und Lastwagen nötig.“ Deshalb rückte Tiefbauunternehmer Gieraths kurzerhand mit seinen Geräten an und räumte um die Kapelle großflächig Treibgut und Aufschüttungen beiseite, die die Flut hinterlassen hatte. „Es gab jede Menge zu tun. Insgesamt wurden etwa 70 Kubikmeter Schlamm und Geröll bewegt und weggeschafft“, sagt Schüller.

Kurzwallfahrten stehen auf dem Plan

Während Gieraths mit den Geräten arbeitete, übernahm Flohe die Feinarbeiten. „Mit Rechen und Drahtbesen hat er die Fläche wieder plan gemacht und auch gleich das Blattwerk vom Herbst entfernt“, sagt Schüller. Auch die Winzerkapelle wurde mit vereinten Kräften von innen und außen gesäubert, damit sie wieder „ein würdiger Ort des Verweilens und des Gebetes“ sein kann. Die Kapelle wurde 1887 erbaut und ist in Besitz der Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr. Für die Aufräum-Helfer sei es laut Schüller eine Herzensangelegenheit, sich für die traditionsreiche Winzerkapelle, den Muttergottes-Bildstock sowie die Kapelle St. Josef und den Kapellenverein einzusetzen. „Deshalb haben die beiden auch weiterhin ihre Hilfe bei der Instandhaltung des Kapellen-Areals angeboten.“ 

 „Stellvertretend für den Freundeskreis der Kapelle St. Josef Walporzheim danke ich beiden Akteuren für die Arbeiten, die sie kostenlos geleistet haben“, sagt Schüller, der nach der arbeitsreichen Aufräum-Aktion auch schon an die Zukunft denkt: „Wenn Corona es zulässt, kann vielleicht schon zu Pfingsten oder auch im Laufe des Jahres wieder eine beliebte Kurzwallfahrt zur Winzerkapelle stattfinden. Daran hätten bestimmt alle Freude.“

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