Heimatmuseum Sinzig Erster Zukunftsworkshop im Sinziger Schloss

Sinzig · Das Sinziger Heimatmuseum sucht mithilfe des Landesprogramms „Kultur im Wandel“ nach seiner künftigen Ausrichtung. Mit dem Programm beauftragt ist die Universität Koblenz-Landau. Der wissenschaftliche Leiter Eckhard Braun hält Ausstellung und Museum in Sinzig für einen wahren „Schatz“.

 Blick in das Sinziger Heimatmuseum zu einer Zeit, als Mund-Nase-Masken beim Ausstellungsbesuch noch kein Thema waren.

Blick in das Sinziger Heimatmuseum zu einer Zeit, als Mund-Nase-Masken beim Ausstellungsbesuch noch kein Thema waren.

Foto: Martin Gausmann

Stillstand ist Rückschritt – die Einsicht ist nicht neu, will aber stets neu gewonnen werden. Da bilden Museen keine Ausnahme. Inhalte und Angebotsformate gilt es zu entwickeln. Das Publikum hat andere Erwartungen. Grund genug für das Sinziger Heimatmuseum im Schloss, getragen von der Stadt, geleitet von Agnes Menacher und unterstützt vom Förderverein Denkmalpflege und Heimatmuseum, mitzumachen beim Changemanagement-Programm „Kultur im Wandel“ des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz (MWWK).

Gerade fand der erste Zukunftsworkshop im Schloss statt. Die Veränderung starte hier „auf hohem Niveau“, betonte Programmleiter Eckhard Braun von der mit dem Programm beauftragten Universität Koblenz-Landau. Ausstellung und Museum seien ein Schatz: „Das wollen wir noch anheben.“ Bereits seit dem Herbst 2019 nimmt die Sinziger Einrichtung als eines von sieben ausgewählten rheinland-pfälzischen Museen am Programm teil, das der Museumsverband Rheinland-Pfalz begleitet.

Kulturort der Stadt Sinzig

Zunächst lernten die Museen einander vor Ort kennen. Als die individuelle Phase einsetzte, machten sich in Sinzig Eckhard Braun und Moderatorin Marlies Rainer mit der Situation des Heimatmuseums vertraut, während Museumsleiterin Menacher, der Vorsitzende des Fördervereins Hardy Rehmann und weitere Vereinsmitglieder den Gästen ihre Sicht und Anregungen vermittelten.

Mit dem Workshop ging der Wandel nun in die nächste Runde. Neben Braun, Menacher, Rehmann sowie Personen mit guter Kenntnis des Hauses waren erstmals für die Außensicht mit einbezogen Vertreter aus den Bereichen Kultur, Stadtverwaltung, Bildung, Kunst und Events/Marketing. Sabine Jank vom Szenum Berlin moderierte. Das Potenzial von Heimatmuseum und neugotischem Gebäude samt Park wurde durchweg als groß eingeschätzt. Indes gingen die Vorstellungen und Wünsche über die Nutzung weit auseinander, sobald „das besucherorientierte Museum“ in den Fokus rückte und die Frage, wie es stärker „als Kulturort dieser Stadt“ bewusst gemacht werden kann.

Erstellung eines Leitbildes

Im Prozess weiterer Workshops sollen auf Träume Visionen folgen und schließlich nach der Erstellung eines Leitbildes Maßnahmen. Im Laufe des Tages stieß Bürgermeister Andreas Geron zu der Gruppe, um sich über den Stand der Überlegungen zu informieren. Braun erläuterte, das Programm helfe den Museen „bei Veränderungen ihrer Struktur, Verkrustungen und Personal“. Oft finde ein Kampf statt „Alt gegen Neu“, „Konservativ gegen Fortschrittlich“. Geron äußerte sich wertschätzend über das Engagement, erklärte aber auch: „Wo die Reise hingeht im Schloss und im Museum, das wird in solchen Arbeitssitzungen und im Anschluss in den Gremien entschieden.“ Braun schlug vor, eine Steuerungsgruppe zu bilden aus Kooperationspartnern der Innensicht und Außensicht, die das Projekt in Richtung einer Professionalisierung weiterführen. Ziel dabei ist eine Rahmenvereinbarung, die festhält, welche Maßnahmen durchgeführt und wie sie aus Mitteln des Förderprogramms finanziert werden können.

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