Feuerwehren müssen ständig umziehen Situation für Feuerwehren auf der Grafschaft ist katastrophal

Grafschaft · Die Situation für die Feuerwehren auf der Grafschaft ist katastrophal. Manche „Wehren“ fahren ihre Geräte von Schuppen zu Schuppen. Doch bei der Lösung hakt es wohl erneut.

 Zukunftsaussichten der Feuerwehrhäuser auf der Grafschaft: Da ist derzeit ein wichtiges Thema in der Lokalpolitik. Auf dem Bild die Freiwillige Feuerwehr Eckendorf. Zur Zeit dient gerade mal wieder eine Scheune als Feuerwehrgebäude.

Zukunftsaussichten der Feuerwehrhäuser auf der Grafschaft: Da ist derzeit ein wichtiges Thema in der Lokalpolitik. Auf dem Bild die Freiwillige Feuerwehr Eckendorf. Zur Zeit dient gerade mal wieder eine Scheune als Feuerwehrgebäude.

Foto: Martin Gausmann

Immer wenn es in den Gremien der Gemeinde Grafschaft um Ausrüstung für die Wehren geht, betonten die gewählten Vertreter, wie sehr man doch um das Wohlergehen der Wehr bemüht sie. Bei den Spritzenhäusern sieht das aber ganz anders aus.

Seit Jahren schiebt die Verwaltung eine Fülle von rund 140 angedachten Maßnahmen vor sich her, dabei sind auch die Unterkünfte der Wehren wichtiges Thema. Dem Bauausschuss wurde nun das ganze Dilemma noch einmal kompakt vor Augen geführt.

Feuerwehren müssen ständig umziehen

Sorgenkind Nummer ein bleibt die Eckendorfer Wehr, deren Unterkunft die Unfallkasse vor acht Jahren von heute auf morgen dicht machte. Seither herrscht Nomadentum, man zieht von einem Stall in den anderen. Schimmel, Feuchtigkeit und aktuell auch noch ein Tor, dass sich hin und wieder nicht öffnen lässt, sind die Begleiter.

In Bengen stehen die Fahrzeuge zum Teil auf privatem Gelände, das Spritzenhaus ist zu klein. Auch hier wird seit Jahren über eine neue Kombination von Bürgerhaus und Gerätehaus diskutiert, erste Pläne liegen der Wehr und dem Ortsbeirat vor. Aber in Bengen möchten sich große Teile der Einwohnerschaft nicht von der Mehrzweckhalle trennen, hat man die doch in Eigenleistung errichtet und seither gehegt und gepflegt.

In Birresdorf wartet die Wehr auf eine neue Garage, erst aber müssen Parkplätze für das Dorfgemeinschaftshaus errichtet werden. In Esch stehen Löschfahrzeuge unter freiem Himmel, weil Grundstücksverhandlungen über eine Kombilösung mit Bürgerhaus seit Jahren nicht vorangehen. In Karweiler gibt es noch nicht einmal ein Grundstück, um eine Kombilösung angehen zu können. Da ist Leimersdorf ein Stück weiter, wie in vielen Orten ist aber noch ein Bauleitplanverfahren ausstehend. Das kann dauern.

In Ringen will die Wehr Räume des DRK übernehmen, das in eine neue Halle im Innovationspark umziehen will. Aber auch von dieser Halle gibt es aktuell nicht mehr als Zeichnungen. Immerhin: dass durch Unwetterschäden beeinträchtige Spritzenhaus Vettelhoven soll bald wieder voll funktionstüchtig sein.

Vertreter von CDU und SPD forderten die Erstellung einer Prioritätenliste, an deren Spitze Eckendorf stehen soll. Dessen Ortsvorsteher und Löschgruppenleiter Johannes Jung (CDU) schlug die Trennung des Bauvorhabens einer Kombination aus Feuerwehrhaus und Katastrophenschutz-Lager des Kreises in zwei Bauabschnitt vor. Im Kreishaus möchte man nach der Flut am liebsten die Technische Einsatzleitung auch nach Eckendorf verlagert sehen. „Warum der Kreis nicht in die Pötte kommt, ist nicht nachvollziehbar“ so Hubert Münch (SPD). Roland Schaaf (CDU) hinterfragte beim Thema „Esch“ das Vorgehen der Grafschafter Verwaltung: „Warum sind Voraussetzungen noch nicht geschaffen, fragt man sich als Ratsmitglied.“ Und Hartmut Wüst (FDP) mahnte die Einhaltung der Unfallvorschriften in Eckendorf an. Hierfür sei die Gemeinde Grafschaft verantwortlich. Mit diesem Problem werden sich Hauptausschuss und Gemeinderat bald ebenfalls beschäftigen.

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