Verabschiedung am Are-Gymnasium Spalier stehen für Schulleiter Schieler

Grafschaft · Heribert Schieler geht in den Ruhestand. Der Leiter des Are-Gymnasiums wurde am provisorischen Standort auf der Grafschaft mit rotem Teppich und Spalier stehenden Schülern verabschiedet. Seine Nachfolgerin steht schon fest.

 Bester Dinge bei seiner Verabschiedung: Der scheidende Schulleiter Heribert Schieler (l.) mit seiner Frau Carmen und Marcus Kurz von der ADD.

Bester Dinge bei seiner Verabschiedung: Der scheidende Schulleiter Heribert Schieler (l.) mit seiner Frau Carmen und Marcus Kurz von der ADD.

Foto: Martin Gausmann

Die Schüler des Are-Gymnasiums haben am vorletzten Schultag vor den Sommerferien früher frei gehabt. Der Grund: ihr Schulleiter Heribert Schieler wurde verabschiedet. Die Jungen und Mädchen nutzten die Zeit, um ihm zwischen den Containerbauten auf der Grafschaft, die ihr zerstörtes Schulgebäude in Bad Neuenahr ersetzen, den roten Teppich auszurollen – und ihm im Spalier „Danke“ zu sagen. Dazu lief das Lied „Auf uns“ von Andreas Bourani. Zuvor hatte die Fachschaft Englisch den Fußball-Fan, der selbst Trainer ist, bereits mit einer eigenen Version von „Football’s coming home“ überrascht.

Offizieller ging es in der Stahl-Glas-Konstruktion zu, die sonst als Mensa genutzt wird. Dort waren Vertreter von Behörden und Politik, Kollegen, Freunde und Familie versammelt. Sie bereiteten ihm mit bewegenden Auftritten von Chören und Band unter Leitung von Thomas Giesen einen nicht minder musikalischen und launigen Abschied von „seiner“ Schule. Die Corona-Zeit und die Flutfolgen waren dabei durchaus Thema.

„We ARE family“ hatten Schüler bei Projekttagen als farbige Wanddekoration gesprüht. Und immer wieder betonten Sprecher wie die stellvertretende Schulleiterin Nina Pfeil, die auch moderierte, was Schieler selbst bei zahlreichen Interviews nach der Flut immer wieder konstatierte: „Das Are-Gymnasium ist kein Gebäude, das Are-Gymnasium ist eine Gemeinschaft.“ Effizienz, Tatkraft und Entschlussfreude attestierte Pfeil ihrem scheidenden Chef, sogar seit Geburt: Wäre er nur einen Tag später als am 31. Juli 1957 geboren, hätte er erst in einem Jahr pensioniert werden können.

Lob von der Landrätin

Als einen der „engagiertesten und erfahrensten Schulleiter aus unserem Kreis Ahrweiler“ sowie als „Leitfigur und Vorbild“ bezeichnete ihn Landrätin Cornelia Weigand: „Die teils sehr unterschiedlichen Belange der Schüler, Lehrer, Eltern und des Schulträgers unter einen Hut zu bringen ist eine Herausforderung, die großes Verhandlungsgeschick und enormes Feingespür erfordert.“ So sei ihm und seinem Team auch die Bewältigung der Pandemie und der Flut gelungen.

Viel Lob und persönliche Worte hatten für Schieler gab es auch Gundi Kontakis in Vertretung der Schulleiter von Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie Julia Bugler als Sprecherin der Schuleltern, die ihm zudem symbolisch einen „Stein im Brett“ überreichte. Thomas Zell als Kollegiumssprecher sagte „Herivederci“, und Marcus Kurz, Referent bei der Schulaufsichtsbehörde ADD, kündigte an, dass Nina Pfeil Schielers Nachfolge antreten wird.

Seit 23 Jahren ist Schieler am Are-Gymnasium tätig gewesen und seit 2014 Schulleiter. Der noch 64-Jährige ist in Primasens geboren und aufgewachsen, hat in Saarbücken Deutsch und Sport studiert und in Trier sein Referendariat absolviert, bevor er seine erste Stelle als Lehrer in Adenau antrat. Er selbst hat noch keinen Plan, was er im Ruhestand machen wird, will es wie so Vieles in seinem Leben dem Zufall überlassen. Sport wird aber wohl dazu gehören.

Besonders bewegt zeigte Heribert Schieler sich von den Worten von Schülersprecherin Lilli Poser, die seine „nahbare, interessierte und respektvolle Art, auch für uns“ schätzte.

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