Traktoren auf Autobahnbrücken Landwirte in der Region protestieren für niederländische Kollegen

Region · Landwirte haben am Montagabend an mehreren Orten in der Region für ihre niederländischen Kollegen demonstriert. Zu Verkehrsbehinderungen kam es dabei nicht. Was steckt dahinter?

 Viele Landwirte demonstrierten am Montagabend auf Autobahnbrücken, wie hier in Gelsdorf.

Viele Landwirte demonstrierten am Montagabend auf Autobahnbrücken, wie hier in Gelsdorf.

Foto: Petra Reuter

Mehrere Landwirte haben am Montagabend in der Region mit Traktoren für ihre niederländischen Kollegen demonstriert. Sie standen mit zahlreichen Traktoren unter anderem auf der Autobahnbrücke über der A61 in Gelsdorf. Autofahrer konnten einspurig an den Fahrzeugen vorbei.

Auch in Heimersheim und in Metternich sowie in Gymnich, Bliesheim, Mechernich, Holzheim, Lommersum-Wichterich, Rees (Niederrhein), Niederdrees kam es jeweils auf Brücken den Autobahnen zu ähnlichen Aktionen.

Schon Sonntagabend hatte es an mehreren Orten in NRW Demonstrationen gegeben. Laut Albert Schmitz vom Verein LsV handelt es sich um eine Solidaritätsaktion für die Landwirte in den Niederlanden.

Hintergrund sind die dortigen Proteste. Seit Jahrzehnten überschreiten die Niederlande die europäischen Normen für Stickstoff-Ausstoß. Dadurch werden auch Naturgebiete beschädigt. Nachdem alle Pläne zur Reduzierung nichts brachten, zog 2019 das höchste Gericht die Notbremse: Das Land muss sich an die Normen halten. Im Frühjahr legte die Regierung einen Plan vor. Danach soll bis 2030 der Stickstoff-Ausstoß landesweit im Schnitt um 50 Prozent reduziert werden, bei Naturgebieten sogar um mehr als 70 Prozent. Nach Einschätzung der Regierung ist eine drastische Reduzierung des Viehbestandes unausweichlich, und das kann zum Aus für etwa 30 Prozent der Betriebe führen.

(ga/dpa)
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