Bürgerengagement in der Grafschaft Karweiler pflanzen Friedensbäume

Karweiler · Neben der Grillhütte in Karweiler, wo zwei Liegebänke mit Blick in die Landschaft Entspannung versprechen, pflanzten Dorfbewohner zwei Speierlingbäume. „Sie sollen Karweiler Friedensbäume heißen, als Dank für 75 Jahre Frieden in unserem Land“, sagte Ortsvorsteher Dieter Bornschlegl.

 Gemeinsam angepackt: Für die Obstbäume haben die Helfer um Dieter Bornschlegl (Mitte) große Löcher ausgehoben.

Gemeinsam angepackt: Für die Obstbäume haben die Helfer um Dieter Bornschlegl (Mitte) große Löcher ausgehoben.

Foto: Martin Gausmann

„Früher kam hier kaum mal jemand vorbei, jetzt gibt es hier einiges zu erleben“, meint Dieter Bornschlegl. Der Ortsvorsteher von Karweiler ist mit einigen Mitstreitern mal wieder an der Grillhütte oberhalb des Friedhofs im Einsatz. Dort ist im Verlauf der Jahre viel passiert, in jüngster Zeit haben die Ereignisse wieder Fahrt aufgenommen.

Gleich neben der Hütte liegt ein kleiner Bolzplatz, um den sich seit Kurzem auf einem Teilstück ein Lärmschutzwall windet. „Das haben wir jüngst umgesetzt, zum Schutz der anliegenden Häuser und Grundstücke vor Lärm“, so der Ortsvorsteher. Der Wall werde für die Begrünung nun sich selbst überlassen, berichtet er weiter. Gleich daneben entsteht auf einer Fläche eine Streuobstwiese mit Blumen als Nahrungsfläche für Insekten. Ein gemeindlich installiertes Insektenhotel wird noch final bestückt, davor hat der Karweiler Reinhold Münch ein großes Hochbeet errichtet.

Viele Dorfbewohner engagieren sich für ihren Ort. Jetzt war wieder Arbeitstag. Auf der künftigen Streuobstwiese wurden zwei Obstbäume gepflanzt, und zwar von den Kindern des Dorfes. In Zukunft soll es für jeden Einschulungsjahrgang einen Obstbaum geben. Alle packten kräftig mit an, um die Apfelbäume in die Erde zu bringen.

Zunächst war der Einschulungsjahrgang 2020 dran, dessen Baum wurde von einer Familie gespendet. Mit etwas zeitlichem Abstand kamen die ein Jahr älteren Kinder, um ihren Baum zu setzen.

Auch die Kapelle mahnt zum Frieden

Es waren nicht die einzigen Pflanzungen an diesem Tag, an dem die Helfer wegen der Corona-Pandemie unter sich blieben und auf tatkräftige Unterstützung aus dem Dorf verzichteten. Neben der Hütte, wo zwei Liegebänke mit weitem Blick über die Grafschaft und darüber hinweg Entspannung versprechen, kamen zwei Speierlingbäume in die Erde. „Sie sollen Karweiler Friedensbäume heißen, als Dank für 75 Jahre Frieden in unserem Land“, so Dieter Bornschlegl.

Dass hier ein innerer Zusammenhang zum Karweiler Kapellchen, dass einst zum Dank für den Frieden nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges gebaut wurde, bestehe, betonte der Ortsvorsteher, der selbst einen der Friedensbäume stiftete. Dazu wurde eine Hecke entlang des Zaunes zum Friedhof mit einheimischen Sträuchern gepflanzt. Sie soll zum einen als Sichtschutz zwischen Friedhof und Freizeitfläche dienen, Insekten Nahrung bieten und für Vögel ein Ort des Verweilens sein.

Die Planungen für die Pflanzungen wurden sachkundig begleitet von Diplomagraringenieurin Denise Ockenfels von der Gemeindeverwaltung sowie von Diplom-Agraringenieurin Camilla Bublies und Gärtnermeister Wolfgang Geller aus Karweiler.

Den Karweilern wird für die nächste Zeit die Arbeit nicht ausgehen, denn es gibt noch viele Pläne. Zwischen den Speierlingbäumen soll ein Bouleplatz entstehen, der Bolzplatz ist uneben und muss ausgebessert werden. Und an der Grillhütte soll eine Toilettenanlage zuzüglich Lagerfläche gebaut werden.

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