Abschied für Bad Honnefer Ratsleute Dank für mehr als 300 Jahre Ehrenamt

BAD HONNEF · Bürgermeister Otto Neuhoff verabschiedet 25 ehemalige Bad Honnefer Ratsmitglieder aus dem kommunalpolitischen Gremium.

 Bürgermeister Otto Neuhoff (3. Reihe von unten, 2.v.l.) verabschiedet Ratsmitglieder nach teils langjährigem Einsatz für die Stadt.

Bürgermeister Otto Neuhoff (3. Reihe von unten, 2.v.l.) verabschiedet Ratsmitglieder nach teils langjährigem Einsatz für die Stadt.

Foto: Frank Homann

Insgesamt 25 Ratsmitglieder schieden am Ende der Wahlperiode 2020 aus dem Gremium aus – nach – in Summe – weit mehr als 300 Jahren Ehrenamt. Wegen Corona hatte Bürgermeister Otto Neuhoff die Verabschiedung verschieben müssen. Nun gab es im Ratssaal Urkunde, Blumenstrauß und ein Präsent als Dankeschön für jeden Kommunalpolitiker a.D. Der Bürgermeister hob den Einsatz für die Gemeinschaft heraus und zitierte den griechischen Staatsmann Perikles: „Wer an den Dingen seiner Gemeinde nicht Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger.“ Kommunalpolitik werde bedauerlicherweise auch schon mal mit Ignoranz gestraft. Dabei sei es ein Geben und Nehmen zwischen Bürgern und Politikern.

Einige der Kommunalpolitiker waren als Nachrücker nur ein Jahr im Gremium, andere lagen im Rekordbereich. So verabschiedete Neuhoff den Sozialdemokraten Werner Sünnen nach 41 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zum Stadtrat. Zum Vergleich: 1994 hatte der damalige Landrat Franz Möller nach 42 Jahren im Stadtrat Anton Solzbacher „Einmaligkeit im ganzen Rheinland“ attestiert. Neuhoff: „Werner Sünnen hat alles in der Honnefer Kommunalpolitik hinter sich außer Bürgermeister.“ Beachtlich sei, dass er auch weiterhin als Sachkundiger Bürger dem Bildungsausschuss angehöre. Sünnen: „Die Ratsarbeit fand ich immer spannend.“ Und er hoffte, dass seine kleine Enkelin in acht Jahren am Sibi zur Schule gehen könne, in einer schicken Schule.

Mit 31 Jahren war Manfred Rauw ebenfalls ein Urgestein des Rates und zweitältestes Mitglied nach Dienstjahren. Als CDU-Mann gestartet, brachte er nach einem Zerwürfnis mit seiner Partei 2002 mit der Freien Wählergemeinschaft eine weitere Fraktion in den Rat, deren Vorsitz er innehatte. Neuhoff: „Er war einer der profiliertesten Kommunalpolitiker in Bad Honnef. Vielen Dank für das Engagement.“

Mehr als 20 Jahre schafften CDU-Frau Eva-Maria Böhm und Michael Oswald (Grüne) mit je 21 Jahren. Böhm dankte Neuhoff insbesondere für ihr Wirken im Stadtbezirk Aegidienberg, wo sie fünf Jahre Bezirksausschussvorsitzende war. „Du warst ein Gründungsgrüner, du fehlst uns“, so Neuhoff zu Oswald, langjähriger Grünen-Fraktionschef. „Er hat so manches Mal Berechnungen der Verwaltung kontrolliert und auch korrigiert. Kein Wunder – als Mathematiklehrer.“

Klaus Katzenberger (SPD) wurde nach 19 Jahren, Michael Lingenthal (CDU) nach insgesamt 18 Jahren verabschiedet. Karl-Heinz Dißmann, lange Fraktionsvorsitzender vom Bürgerblock, sowie Petra Kansy (CDU), Alexander Rettig und Rainer Quink arbeiteten je 16 Jahre im städtischen Gremium. Elf Jahre dabei waren Jörg Heinzelmann (SPD), Martina Ihrig (FDP), Hartmut Schneider (FDP). Nach sechs Jahren verabschiedet wurden: Hans-Joachim Ewald (CDU), Wolfram Freudenberg (SPD), Dagmar Ludzay (CDU), Folkert Milch (CDU) und Gisela Zierau (SPD). Ein Jahr dabei: Thorsten Brodeßer (SPD) und Christian Krause (Grüne). Für jeden hatte Bürgermeister Neuhoff ein persönliches Wort, wünschte sich bei den Jüngeren, dass sie wiederkommen.

Einige Ehemalige, die verhindert waren, erhalten ihr Präsent noch: Barbara Schubert (zunächst Grüne, dann FWG/26 Jahre), Kablan Arif (CDU/16 Jahre), Irina Briese (Grüne (sechs Jahre), Ulrich Pohl (CDU/fünf Jahre), Paul Friedrich (CDU/fünf Monate nach früherer längerer Ratsmitgliedschaft).

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