Gedenkfeier in Unkel Dreyer würdigt Brandt: „Kann uns Orientierung geben“

Unkel · Am 30. Todestag von Willy Brandt fand an diesem Freitag in Unkel eine Gedenkfeier statt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte den früheren Bundeskanzler, der von 1979 bis zu seinem Tod in Unkel lebte.

 Am Freitagabend im Willy-Brandt-Forum Unkel (WBFU): Hanns Bölefahr von der Bürgerstiftung WBFU (v.l.), Stadtbürgermeister Gerhard Hausen, Historikerin Brigitte Seebacher, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Ulrich Schöler, Vorstandsvorsitzender der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung und Scott Krause, Leiter des WBFU.

Am Freitagabend im Willy-Brandt-Forum Unkel (WBFU): Hanns Bölefahr von der Bürgerstiftung WBFU (v.l.), Stadtbürgermeister Gerhard Hausen, Historikerin Brigitte Seebacher, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Ulrich Schöler, Vorstandsvorsitzender der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung und Scott Krause, Leiter des WBFU.

Foto: dpa/Sascha Ditscher

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat den früheren Bundeskanzler Willy Brandt (beide SPD) anlässlich seines 30. Todestags gewürdigt. „Das Denken und Handeln Willy Brandts kann uns Orientierung geben, gerade in der aktuellen Zeitenwende“, erklärte Dreyer laut Mitteilung aus Anlass einer Gedenkfeier am Freitag in Unkel.

„Sein Leben und Wirken hat eindrucksvoll gezeigt: Wie dunkel die Vergangenheit sein mag, es gibt eine Zukunft zu gewinnen.“ Auch Einblicke der Witwe Willy Brandts, Brigitte Seebacher, in die gemeinsame Zeit des Ehepaares und in das fortwährende Vermächtnis der Politik des einstigen Kanzlers waren am Freitagabend vorgesehen.

Der Friedensnobelpreisträger Brandt war am 8. Oktober 1992 in gestorben. Er hatte von 1979 bis zu seinem Tod dort gelebt. Brandt zu Ehren wurde in Unkel nicht nur ein Willy-Brandt-Platz, sondern auch das Willy-Brandt-Forum als Museum von der Bürgerstiftung Unkel ins Leben gerufen. Seit dem vergangenen Jahr ist es auch eine der Außenstellen der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, die damit den Betrieb und Unterhalt der ständigen Ausstellung übernommen hat. Ein Schwerpunkt der Dauerausstellung liegt auf Brandts Lebensabschnitt in Unkel.

Dort, 20 Kilometer südlich von Bonn, schrieb Brandt seine Erinnerungen und engagierte sich als international geachteter Staatsmann ohne Staatsamt für eine globale Friedens- und Entwicklungspolitik. Im Zentrum der Ausstellung in einem ehemaligen Sparkassengebäude steht eine Rekonstruktion des privaten Arbeitszimmers des ehemaligen SPD-Chefs. Zudem beleuchtet die Schau wichtige biografische Stationen Brandts wie die Kanzlerschaft von 1969 bis 1974, sein einstiges Exil in Skandinavien und seine politischen Anfänge.

„Bei den Besuchern und Besucherinnen, gerade bei jungen Menschen, hinterlassen die Führungen durch das Willy-Brandt-Forum immer wieder einen tiefgreifenden Eindruck“, erklärte Ministerpräsidentin Dreyer. Sie seien wichtiger Teil der politischen Bildung im Land.

An Brandts 30. Todestag an diesem Samstag, 8. Oktober wollte nach Angaben der Stiftung zudem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin am Ehrengrab von Willy Brandt einen Kranz niederlegen.

(dpa)
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