Kinoprogrammpreis geht nach Hennef und Sankt Augustin Auszeichnung für Kur-Theater und Kuschelkino

Hennef/Sankt Augustin · Die Film- und Medienstiftung NRW vergibt beim 32. Kinoprogrammpreis eine Million Euro an 74 Lichtspielhäuser in 46 Städten. Zwei von ihnen sind das Kur-Theater in Hennef und das Kuschelkino in Sankt Augustin.

 Freuen sich über den Kinoprogrammpreis: Bettina und Ulrich Henke.

Freuen sich über den Kinoprogrammpreis: Bettina und Ulrich Henke.

Foto: Hojabr Riahi/ Film- und Medienstiftung NRW

Daniel Huys und Petra Stratman, die seit mehr als 20 Jahren das altehrwürdige Hennefer Kur-Theater an der Königstraße ehrenamtlich betreiben und dort für cineastische Genüsse auf der Leinwand des 1938 erbauten Lichtspielhauses sorgen, können sich wieder freuen: Die Film- und Medienstiftung NRW verlieh ihnen bei einem Dinner in der Kölner Wolkenburg den mittlerweile 32. Kinoprogrammpreis.

 Betreiben das Kur-Theater Hennef: Daniel Huys (v.l.), Petra Stratmann, Paulina Zacharias, Jim Heussen und Stefan Ornowski.

Betreiben das Kur-Theater Hennef: Daniel Huys (v.l.), Petra Stratmann, Paulina Zacharias, Jim Heussen und Stefan Ornowski.

Foto: Hojabr Riahi/Film- und Medienstiftung NRW

„Es ist das 18. Mal, dass wir bedacht wurden“, sagt Huys. Insgesamt 74 Kinos aus 46 Städten in NRW zeichnete die Filmstiftung aus, und auch in diesem Jahr war der Preisgeldtopf mit insgesamt einer Million Euro prall gefüllt. Davon wurden 960.000 Euro als Kinoprogrammprämien vergeben. 40.000 Euro lobte die Stiftung in diesem Jahr für den Sonderpreis „Grünes Kino“ aus, der auf 20 Kinobetriebe verteilt wurde, die sich in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Abfallvermeidung hervorgetan haben. Die Programmprämien gingen an nordrhein-westfälische Kinobetreiber und -betreiberinnen, die sich in besonderer Weise um ein vielfältiges Programm deutscher und europäischer Filme sowie Kinder- und Jugendfilme verdient gemacht haben. Dazu gehört im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis neben dem Kur-Theater, das 12.000 Euro erhielt, auch das Sankt Augustiner Kuschelkino, das zum dritten Mal in Folge unter den Preisträgern war und mit 7000 Euro bedacht wurde.

Hartnäckigkeit zahlt sich aus

„Mit den Kinoprogrammpreisen wollen wir die Kinobetreiber-und betreiberinnen aus ganz NRW ehren, die auch 2021 erneut mit besonderen Herausforderungen zu kämpfen hatten und dennoch mit überzeugenden Programmen erfolgreich waren“, sagte Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Diese Hartnäckigkeit zahlt sich aus, denn gerade in den vergangenen Tagen sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Die Besucherzahlen steigen langsam, das macht Hoffnung. Aber wir wissen auch, dass noch ein Weg zu gehen ist“, fügte Müller hinzu.

Zwar erhielt die „Cinema & Kurbelkiste“ aus Münster mit 26.000 Euro erneut eine Spitzenprämie. Kleine Kinos wie das Hennefer Kur-Theater und die Studio-Kino-Lounge an der Bonner Straße in Sankt Augustin freuten sich aber ebenfalls über ihre Preise. „Das gewonnene Geld wird umgehend in die Modernisierung der Kinotechnik investiert“, sagt Daniel Huys, der mit den derzeitigen Besucherzahlen zufrieden ist. „Wenn wir gute Filme zeigen können, kommt auch das Publikum.“ So sei laut dem Kur-Theater-Betreiber der Film „Der Gesang der Flusskrebse“ in dem 198 Plätze fassenden Kino sehr gut gelaufen und auch „Der Nachname“ mit Christoph Maria Herbst, der passenderweise bei der Preisverleihung zu den Laudatoren gehörte, erfreut sich großer Beliebtheit.

Moderne Projektoren

Ein brandneuer, digitaler 4K-Laser-Kinoprojektor ist laut Huys bereits bestellt und wird voraussichtlich noch im November eingesetzt. „Dank der Fördermittel muss unser Kur-Theater-Verein nur einen kleinen Anteil in die Anschaffung stecken, und da kommt das Preisgeld natürlich gerade recht.“ Der neue Projektor wird laut Huys den alten 2K-Laserprojektor ersetzen und für ein besseres Bild sowie für einen geringeren Stromverbrauch sorgen.

Ein solch modernes Gerät hätte auch Ulrich Henke (74), der mit der Studio-Kino-Lounge und ihren gerade mal 21 Plätzen seit 1993 mit viel Herzblut eines der kleinsten Kinos Deutschlands betreibt, sehr gerne. „Das ist mein großer Wunsch, weil ich ohne ein solches Gerät viele Filme nicht zeigen kann“, sagt Henke, der sein Preisgeld in die Anschaffung eines Laser-Projektors investieren möchte.

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