Massenandrang in Sankt Augustin Hunderte Lehrer warten umsonst vor Impfzentrum

Sankt Augustin · Am Sonntagvormittag herrschte Massenandrang am Impfzentrum in Sankt Augustin. Es hatten sich zuvor Gerüchte verbreitet, Lehrer könnten sich ohne Termin und Schulnachweis gegen Corona impfen lassen. Vor Ort bildete sich eine lange Schlange.

 Lehrer warten in der langen Schlange am Impfzentrum.

Lehrer warten in der langen Schlange am Impfzentrum.

Foto: Jörg Manhold

Am Sonntag herrschte plötzlich Massenandrang am Impfzentrum in Sankt Augustin. Hunderte Meter lange Warteschlangen bildeten sich dort. Dazu geführt hatte ein Gerücht, Lehrer könnten sich ohne Termin und Schulnachweis impfen lassen. Das wollten viele Lehrer offenbar nutzen, nachdem zuvor lange unklar gewesen war, wann sich das Lehrpersonal denn würde impfen lassen können. Weil am Montag zudem die Schulen wieder öffnen, war die Hoffnung offenbar groß, spontan einen Impftermin zu bekommen. Um 13 Uhr war der Andrang wieder vorbei. Die Verantwortlichen beendeten die Impfung für die Pädagogen.

Zuvor hatte sich in Windeseile herumgesprochen, dass bei der Anmeldung weder eine konkrete Terminvereinbarung noch ein Schulnachweis nötig sei, deshalb liefen die Whatsappgruppen am Wochenende heiß. Manch einer, der noch gemütlich am Frühstückstisch saß, schwang sich ins Auto und fuhr nach Sankt Augustin. Schnell bildete sich eine lange Schlange entlang der Arnold-Janssen-Straße bis auf das Gelände der Frida-Kahlo-Schule.

 Viele Lehrer waren nach Sankt Augustin gekommen, nachdem sie entsprechende Aufrufe in Whatsapp-Gruppen bekommen hatten.

Viele Lehrer waren nach Sankt Augustin gekommen, nachdem sie entsprechende Aufrufe in Whatsapp-Gruppen bekommen hatten.

Foto: Jörg Manhold

Am Sonntagabend erklärte Rita Lorenz, Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises den großen Andrang am Impfzentrum: „Geplant war für Samstag und Sonntagvormittag die Impfung von Fachärzten inklusive des Praxispersonals mit täglich 850 Dosen Astrazeneca.“ Da die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, seitens dieser Personengruppe nicht wie erwartet angenommen worden sei, sei durch die sozialen Medien – ohne Zutun des Rhein-Sieg-Kreises – verbreitet worden, es gäbe Impfstoff, der ohne Termin an Lehrer verimpft würde.

Daraufhin seien sowohl am Samstag als auch Sonntag eine Vielzahl von Menschen zum Impfzentrum gekommen. Um sicherzustellen, dass die Menschen auch der priorisierten Berufsgruppe angehören, ist bei der Registrierung eine Abfrage erfolgt; ein Nachweis musste jedoch nicht vorgelegt werden. „Insgesamt sind am Wochenende etwa 600 Dosen Astrazeneca verimpft worden“, so Lorenz.

Die auch am Nachmittag zu erkennenden langen Schlangen bei der Anmeldung der Über-80-Jährigen seien damit begründet, dass von den vorhandenen 13 Registrierungsplätzen durch die Kassenärztliche Vereinigung nur neun Plätze besetzt waren.

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