16 Objekte durchsucht Zahlreiche Durchsuchungen im Rhein-Sieg-Kreis wegen Kinderpornografie

Siegburg · Wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornografie sind im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis mehrere Verdächtige ins Visier der Polizei geraten, darunter auch Jugendliche. Die Polizei führte Razzien in zahlreichen Wohnungen durch.

 Ein Kriminaloberkommissarin wertet kinderpornografisches Material aus (Symbolfoto).

Ein Kriminaloberkommissarin wertet kinderpornografisches Material aus (Symbolfoto).

Foto: dpa/Arne Dedert

Wegen Besitzes und Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten haben Ermittler der Kriminalpolizei im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis in dieser Woche zahlreiche Objekte durchsucht, wie die Polizei am Freitagnachmittag mitteilte. Zum genauen Zeitpunkt der Razzien machte die Kreispolizeibehörde zunächst widersprüchliche Angaben. Durchsucht wurden demnach zeitgleich 16 Objekte im Zuständigkeitsbereich der Behörde bis auf die Kommune Hennef. Zum Zuständigkeitsbereich der Kreispolizei gehört der rechtsrheinische Rhein-Sieg-Kreis mit Ausnahme von Königswinter und Bad Honnef.

Ermittelt wird demnach gegen neun Erwachsene, vier Heranwachsende und drei Jugendliche. Die Verfahren stünden nicht im Zusammenhang zueinander, teilt die Polizei mit. Ziel sei es gewesen, Beweismittel zu finden und Missbrauch zu verhindern. Zu aktuellem Missbrauchsgeschehen gab es aber keine Erkenntnisse der eingesetzten Polizeikräfte.

Bei den Durchsuchungen waren auch IT-Experten im Einsatz. Laut Polizei hatte einer der Beschuldigten kinderpornografische Daten in einer Flugdrohne versteckt. Die betreffende SD-Karte in dem Gerät sei aber entdeckt worden. Die Ordner auf der Karte trugen demnach Mädchennamen.

Insgesamt stellten die Einsatzkräfte mehr als 200 Datenträger, Videokassetten, Computer und Smartphones sicher. Die sichergestellten Beweismittel müssen gesichtet und analysiert werden. Für die Analyse von mehr als 100 sichergestellten Videokassetten rechnet die Polizei mit einem hohen Zeitaufwand. Der 46-jährige Besitzer der Kassetten sei in den Fokus der Ermittlungen geraten, weil er eine Vielzahl von Missbrauchsabbildungen ins Internet hochgeladen habe.

Drei der vier Heranwachsenden sind laut Polizei bereits wegen Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie in Erscheinung getreten. Ein 20-Jähriger sei bereits in der Vergangenheit wegen des Verdachts des Besitzes von kinderpornografischen Materials aufgefallen.

Betroffen mache die Einsatzleiterin Christine Hedemann, dass manchen beschuldigten Jugendlichen nicht bewusst sei, dass die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen ein Verbrechen ist. Nach ihren Angaben steigt die Verbreitung von Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern über Chats, Messenger und soziale Netzwerke. Dabei teilen oft auch Kinder und Jugendliche leichtfertig solche Bilder und Videos. Laut bundesweiter polizeilicher Kriminalstatistik waren in Deutschland im Jahr 2021 fast 40 Prozent der Tatverdächtigen jünger als 18 Jahre.

(ga)
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