NRW-Wahl in der Region Das sagen die Kandidaten aus dem rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Die Christdemokraten im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis zeigen sich nach dem Ergebnis der NRW-Landtwagswahl zufrieden. Katzenjammer herrscht dagegen bei der SPD und der FDP.

 Die Grünen feiern in Siegburg: (v.l.) Holger Zacharias, Martin Metz, Nada Catic Derya Gür-Seker, Arnd Kuhn, Thomas Huwer und Moritz Wächter.

Die Grünen feiern in Siegburg: (v.l.) Holger Zacharias, Martin Metz, Nada Catic Derya Gür-Seker, Arnd Kuhn, Thomas Huwer und Moritz Wächter.

Foto: Ingo Eisner

Auch wenn es bis zum endgültigen Ergebnis noch dauerte – die Landtagskandidaten der Grünen hatten schon früh Grund zum Feiern und taten das auch. Die Kandidaten aller fünf Wahlkreise trafen sich in einem Siegburger Lokal, um gemeinsam auf die Wahlergebnisse zu warten.

„Das ist wirklich megageil“, freute sich der Grüne Kandidat Holger Zacharias aus dem Wahlkreis 25, der neben einem Teil von Hennef die Kommunen des östlichen Rhein-Sieg-Kreises umfasst. Da zeigte die erste Hochrechnung gerade, dass die Grünen im Vergleich zu 2017 ihr Ergebnis etwa verdreifacht haben. Martin Metz, der Grüne Kandidat aus dem Wahlkreis 29 (Sankt Augustin, Siegburg, Lohmar), wird damit mit hoher Wahrscheinlichkeit Landtagsabgeordneter. Dennoch äußert er sich zunächst noch zurückhaltend: „Wir freuen uns sehr“, sagte Metz, und, dass es sehr spannend sei. „Das Ergebnis ist eine Bestätigung für unseren Wahlkampf und für unseren politischen Ansatz“, bekräftigte Thomas Huwer, Grüner Kandidat im Wahlkreis 28 (Troisdorf, Niederkassel und Sankt Augustin-Menden).

Hoffen auf eine SPD-geführte Regierung

Vor allem Ernüchterung herrschte bei der SPD im Rhein-Sieg-Kreis, als die ersten Ergebnisse bekannt wurden. „Wir haben es nicht geschafft, die Menschen zu überzeugen“, sagte Sara Zorlu, SPD-Landtagskandidatin im Wahlkreis 25. Dennoch sei sie der Meinung, dass die Themen richtig seien: Kitagebühren abschaffen, Kitaplätze schaffen, Straßenausbaubeiträge abschaffen. Sie hofft, dass es trotzdem zu einer Landesregierung unter Beteiligung der SPD kommt.

Denis Waldästl zeigte sich zwar auch enttäuscht, äußerte aber dennoch: „Man muss sagen, dass die schwarz-gelbe Landesregierung klar abgewählt ist.“ Dennoch habe sich die SPD mehr erhofft. „Und ich habe mir auch persönlich mehr erhofft“, so Waldästl. „Wir hätten noch mehr zuspitzen müssen“, resümierte er schließlich.

Oliver Schmidt, der für die SPD in Siegburg, Sankt Augustin und Lohmar kandidierte, gewann dem enttäuschenden Ergebnis eine positive Seite ab. „Ich habe viele tolle Menschen getroffen, an vielen Haustüren geklingelt, viele Veranstaltungen jetzt nach der Pandemie erlebt. Wir hatten einen tollen Wahlkampf mit einem tollen Team.“

Zufrieden mit dem Wahlergebnis

Gegen 20.30 Uhr war klar, dass alle Christdemokraten, im Rechtsrheinischen: Sascha Lienesch, Björn Franken und Katharina Gebauer, in den Landtag einziehen werden. Während Franken und Gebauer ihre Mandate in ihren Wahlkreisen verteidigten, bekam Lienesch, der zum ersten Mal kandidierte, im Wahlkreis 29 rund 34 Prozent der Stimmen. „In Siegburg ist Oliver Schmidt natürlich schon etwas bekannter als ich“, räumte er ein. „Aber in Lohmar und Sankt Augustin liege ich mit weitem Abstand vorne.“ Er bedankte sich für das Vertrauen der Bürger. „Jetzt werde ich am 1. Juni vom Ehrenamt in die Berufspolitik wechseln. Auf die spannenden Aufgaben freue ich mich schon jetzt“, sagte Lienesch.

Katharina Gebauer wiederholte ihr sehr gutes Wahlergebnis von 2017 und zog erneut in den Landtag ein. „Ich freue mich sehr über dieses tolle Ergebnis und werde nun meine Arbeit fortsetzen“, sagte Gebauer. Das will auch Björn Franken. Der Ruppichterother freute sich trotz leichter Verluste. „Der neue Zuschnitt des Wahlkreises 25 hat allerdings dafür gesorgt, dass mit Lohmar und den Hennefer Berggemeinden wichtige CDU-Hochburgen wegfielen. Dennoch bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, denn aufgrund von Corona war der Wahlkampf in den ersten Monaten nicht ganz einfach“, sagte der 43-Jährige.

Eindeutiger Wahlverlierer am Sonntagabend war die FDP, für die mit der ersten Hochrechnung die Zitterpartie darum begann, ob es insgesamt für den Einzug in den Landtag reicht. Karl-Heinz Schütze, FDP-Kandidat im Wahlkreis 29, äußerte sich entsprechend enttäuscht: „Die Prognosen in den letzten Wochen haben sich bestätigt und es hat für mich leider nicht für den Einzug in den Landtag gereicht“, schrieb er am Sonntagabend. „Trotz des enttäuschenden Ergebnisses für mich und für die FDP, möchte ich mich bei den Bürgern, die mich gewählt haben, sehr bedanken“, hieß es weiter.

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