Mehr Platz für Radfahrer Kreise und Kommunen planen vier Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen

Rhein-Sieg-Kreis · Viele Menschen aus dem Rhein-Sieg-Kreis pendeln täglich mit dem Fahrrad nach Köln. Das soll nun sicherer werden. Vier Radpendlerrouten sind im Rechtsrheinischen geplant. Wie die aussehen sollen, haben Kreise und Kommunen jetzt besprochen.

 Vertreter der beteiligten Kreise und Kommunen präsentieren die gemeinsame Absichtserklärung für die Schaffung von Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen.

Vertreter der beteiligten Kreise und Kommunen präsentieren die gemeinsame Absichtserklärung für die Schaffung von Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen.

Foto: Stadt Bergisch-Gladbach

Vorfahrt für Fahrradfahrer: Das sowie eine Entlastung des Verkehrsnetzes verspricht man sich von vier Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen, die sternförmig nach Köln führen sollen. Wie genau die Routen beschaffen sein sollen, dazu haben der Rheinisch-Bergische Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und beteiligte Städte entlang der Route jetzt eine gemeinsame, für alle verbindliche Planungsgrundlage auf den Weg gebracht. Das teilte der Rhein-Sieg-Kreis mit und wertete die Vereinbarung zugleich als „Meilenstein für den Radverkehr“.

Die Radpendlerrouten sollen „sichere, attraktive und hochwertige Pendelstrecken“ mit viel Platz für Radfahrer sein, so die Mitteilung. Die Routen werden Leverkusen, Bergisch Gladbach, Rösrath, Lohmar, Troisdorf und Niederkassel mit Köln verbinden. Eine Machbarkeitsstudie habe ermittelt, dass so täglich fast 15.000 Menschen zügig, gesund und klimaneutral zu ihren beruflichen oder privaten Zielen pendeln können.

„Für Bauvorhaben einer solch großen räumlichen und zeitlichen Dimension ist es wichtig, dass sich die beteiligten Institutionen bereits in der Planungsphase auf einheitliche Standards einigen“, so André Berbuir, Leiter der Stabsstelle Verkehr und Mobilität beim Rhein-Sieg-Kreis. „Für die geplante Realisierung der Radpendlerrouten im Rechtsrheinischen ist die Unterzeichnung der Planungsgrundlage daher ein wichtiger Meilenstein.“

Beitrag zu umweltfreundlicher Mobilität

Für sogenannte Radvorrangrouten sind, je nach Anzahl der Radfahrer und Möglichkeit der Mitnutzung durch andere Verkehrsarten, grundsätzlich Wegebreiten zwischen 3,50 Meter und 5,50 Meter vorgesehen. Sogenannte Radschnellverbindungen hingegen sind in der Regel breiter, nämlich 6,50 Meter. Allerdings: Diese Breite sei auf der Strecke nicht durchgängig umsetzbar; das habe auch die Machbarkeitsstudie von 2019 ergeben. Gleichwohl sei die breitere Variante immer dann vorgesehen, wo genug Platz sei und ein Routenabschnitt von besonders vielen Radlerinnen und Radlern befahren wird.

„Das Projekt Radpendlerrouten hat für alle Beteiligten eine große Bedeutung“, so Berbuir. „Insbesondere die Städte Niederkassel, Troisdorf und Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis sowie deren Nachbarn werden davon profitieren. Es entsteht ein weiterer Baustein für eine umweltfreundliche und gesunde Alltagsmobilität der Menschen.“

Insgesamt rund 80 Kilometer Straße

Auf den Radpendlerrouten gelte überwiegend Vorrang für Radfahrer; die Gesamtstrecke betrage rund 80 Kilometer. Vorgesehen ist ein möglichst breit angelegter Bau ohne große Umwege, mit wenigen Ampeln oder anderen Verzögerungen und mit gut wiedererkennbaren Markierungselementen. In Zukunft sollen sie durch Zubringerrouten ergänzt werden, damit ein durchgängiges Netz von Radvorrangrouten entsteht. Die Planungen für einige Strecken laufen bereits. Kleinere Maßnahmen wurden schon umgesetzt. Partner sind neben den beteiligten Kreisen und Kommunen auch das Zukunftsnetz Mobilität NRW, der Verein Region Köln/Bonn und die Initiative Stadt.Umland.NRW.

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