Wegen Flutschäden Ausbau der Schulmensa in Meckenheim liegt auf Eis

Meckenheim · Die Stadt Meckenheim kann die Mensa der Katholischen Grundschule vorerst nicht erweitern. Zunächst will sie sich um die Hochwasserschäden in den Schulen kümmern. Um dort alles wiederherzustellen, hat die Stadt vier Millionen Euro Fördermittel beantragt.

 Entkernter Klassenraum der Grundschule Meckemheim: Andreas Satzer von der Stadt (rechts) zeigt die Flutschäden.

Entkernter Klassenraum der Grundschule Meckemheim: Andreas Satzer von der Stadt (rechts) zeigt die Flutschäden.

Foto: Petra Reuter

Mit bisher ungekannter Wucht traf das Hochwasser am 14. Juli auf die Gebäude entlang der Swist. In den Grundschulen stand in einigen Räumen das Wasser bis zur Decke, in den Turnhallen zerstörte die Flut Böden und Geräte.

Andreas Satzer, Fachbereichsleiter des Gebäudemanagements der Stadt Meckenheim, hat nun die Mitglieder verschiedener Ausschüsse durch die Gebäude geführt. „Damit man einen Eindruck von dem hat, worüber wir in den nächsten Ausschüssen und im Rat entscheiden müssen“, sagte der Technische Beigeordnete Heinz-Peter Witt. Weil noch Gutachten ausstehen, sind die Schäden noch nicht abschließend erfasst.

Heizanlage läuft bald wieder

Auf die Frage, was aktuell das Dringlichste sei, antwortete Julia Gahl, Schulleiterin der Evangelischen Grundschule (EGS) Meckenheim: „Dass die Heizung funktioniert.“

Tatsächlich könne man die Heizanlage nach vielen Umbauten in den vergangenen Wochen bald einschalten, kündigte Satzer an und erklärte die lange Wartezeit: „Die Heizung ist eine der größten technischen Anlagen, die betroffen sind, es mussten etliche Heizkörper abgebaut und die Heizanlage umfangreich angepasst werden.“ In Meckenheim könne man froh sein, dass man Firmen gefunden habe, die schnell helfen konnten, so der Fachbereichsleiter weiter.

Internet gibt es noch nicht überall

Auch der Hauptschaltschrank für die Stromversorgung war Wasser und Schlamm zum Opfer gefallen. Anhand der Schäden wie zusammengeschmolzenen Kunststoffteilen sei klar, dass das Wasser durch die freigewordene starke Spannung bei der Überflutung gekocht haben müsse, beschrieb Satzer den Zustand nach der Flut.

Ein Meckenheimer Unternehmen hat den Schaltschrank in der Zwischenzeit neu installiert, vorsorglich rund einen Meter höher als zuvor. Internet gebe es bisher in der EGS nur im Schulleiterbüro und seit einigen Tagen im dortigen Sekretariat, so Schulleiterin Gahl. In einer der Klassen im Souterrain hatte das Wasser eine Fensterfläche zerstört und die Deckenverkleidung mitgerissen.

Wann alles repariert sein wird, ist unklar

Laut dem Fachbereichsleiter wurden nach dem Unwetter etwa 3000 Quadratmeter Estrich aus den Böden gestemmt, zirka 1000 Quadratmeter Putz abgeschlagen und rund 2000 Quadratmeter zerstörte Sportböden entfernt.

Um all das wiederherzustellen, seien für die Schulen bereits vier Millionen Euro Fördergelder beantragt, sagte Fachbereichsleiter Satzer. Wann die Hochwasserschäden repariert sind, konnte niemand sicher sagen. Zurzeit habe man, so der Beigeordnete Witt, das Ende dieses Schuljahres für das Ende der Arbeiten im Blick. Das allerdings hängt auch von den Kapazitäten der Firmen und von der Verfügbarkeit des Materials ab.

Platznot bereitet Schulen Sorgen

Bis der vollständige Umfang der Schäden endgültig feststeht, werden noch einige Wochen ins Land gehen. „Es kommen noch Gutachter wegen einzelner Schäden“, sagte Satzer. So stehe noch nicht fest, ob und inwieweit die Wandverkleidungen der Turnhallen unwiederbringlichen Schaden genommen haben. Dort hatte das Wasser zwischen 20 und 50 Zentimeter über dem Bodenniveau gestanden. Fachleute müssen auch noch die Brandschutztüren in mehreren Gebäudeteilen begutachten.

Die Sorge der Schulen wegen der aktuellen Platznot und einer drohenden Verschärfung mit dem 2026 anstehenden gesetzlichen Anspruch auf einen Ganztagsplatz können Verwaltung und Ausschussmitglieder nachvollziehen. Trotzdem müsse die Erweiterung der Mensa in der Katholischen Grundschule (KGS) aktuell leider hinter der Sanierung der Hochwasserschäden zurückstehen, sagte Witt. Man habe die Situation im Blick und müsse jetzt sehen, welche Räume man zukünftig für welche Nutzungen wiederherstellt. Wegen der für die Mensaerweiterung bewilligten Fördermittel sei man bereits wegen einer Verlagerung der Förderung ins Folgejahr im Gespräch, sagte der Technische Beigeordnete.

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