Nach angekündigter Postbank-Schließung Neuer Markt in Meckenheim: Telefonshopbetreiber will Poststelle übernehmen

Meckenheim · Die Postbank zieht sich aus Meckenheim zurück – inklusive der Brief- und Paketdienstleistungen. Dafür hat die Deutsche Post jetzt einen Nachfolger am Neuen Markt gefunden.

Inhaber Ömer Dökmeci will sich mit seinem „Phoneshop“ am Neuen Markt vergrößern und im derzeit leeren Ladenlokal an der Nummer 52 die Poststelle von der Postbank übernehmen.

Inhaber Ömer Dökmeci will sich mit seinem „Phoneshop“ am Neuen Markt vergrößern und im derzeit leeren Ladenlokal an der Nummer 52 die Poststelle von der Postbank übernehmen.

Foto: Petra Reuter

Regelmäßige Besucher des Neuen Markts in Meckenheim, die für Erledigungen rund um Briefe und Pakete die dortige Postbankfiliale nutzen, dürfen aufatmen: Nachdem, wie berichtet, die Deutsche Bank als Mutterkonzern im Januar Gerüchte über eine bevorstehende Schließung der Filiale bestätigt hatte, gibt es nun eine neue Perspektive. Denn nach GA-Informationen soll die Deutsche Post bei der Suche nach einem alternativen Vertriebspartner am Neuen Markt fündig geworden sein.

Dabei handelt es sich um Ömer Dökmeci, den Inhaber des O2-Shops am Neuen Markt 48. Als er von der bevorstehenden Schließung der nahe gelegenen Postbankfiliale hörte, sei er sofort interessiert gewesen und habe sich bei der Post als Kooperationspartner beworben, berichtet der Geschäftsmann im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ich habe den Vertrag bekommen und unterschrieben“, sagt er zum Stand der Dinge. Seit 2005 sei er in der Branche tätig und seit zehn Jahren mit seinem Laden in Meckenheim ansässig, erklärt Dökmeci, der weitere Telefonläden in Sinzig und Bad Godesberg betreibt.

Telefonladen fürs Postgeschäft zu klein

Dass sich die Zusammenarbeit mit der Deutschen Post lohnt, daran scheint er keine Zweifel zu hegen: „Ich kenne das von Freunden, die das schon machen in ihren Geschäften. Die sind sehr zufrieden.“ Der zu erwartende Kundenzuwachs durch die Übernahme der Brief- und Paketdienstleistungen am Neuen Markt sei für sein Unternehmen „sehr positiv“. Wer sowohl die Postbankfiliale als auch den kleinen O2-Shop kennt, bei dem dürfte sich die Frage aufdrängen, wie das räumlich funktionieren soll. „Mein jetziger Standort ist dafür zu klein“, räumt Ömer Dökmeci unumwunden ein.

Die Lösung ist eine Vergrößerung, für die der Inhaber auch schon einen geeigneten Standort gefunden hat: Im Ladenlokal zwei Häuser weiter, an der Nummer 52, hat gerade ein anderes Geschäft das Feld geräumt. Er werde die Immobilie kaufen und seinen gemieteten Laden an der Nummer 48 dafür aufgeben, kündigt Dökmeci an. Erst müsse am neuen Standort noch saniert werden, dann aber werde er sich von rund 50 auf 240 Quadratmeter vergrößern.

Wechsel wird sich wohl im Sommer vollziehen

Dort will er dann nicht nur die neue Poststelle am Neuen Markt betreiben, sondern für sein Telefongeschäft noch weitere Anbieter mit ins Boot holen. „Da laufen noch Gespräche“, lässt er durchblicken. Der Wechsel bei der Kooperation mit der Post soll sich nach Angaben von Dökmeci im Sommer vollziehen. Es klingt, als sei alles in trockenen Tüchern, nur einen Nachmieter für das kleine Ladenlokal muss er noch finden.

Auf Nachmietersuche ist auch Hans-Georg Redenz, der als zuständiger Immobilienmakler den jetzigen Standort der Postbank am Markeeweg 10 betreut. Der Mietvertrag laufe noch bis zum Frühjahr 2024, sagt er im Gespräch mit dem GA, die Postbank habe aber zu verstehen gegeben, die Filiale deutlich früher aufgeben zu wollen. Demnach könnte der Wechsel der Poststelle bereits im Juli vollzogen werden. Im Weiteren muss sich also zeigen, ob aus der Filialschließung viele Monate Leerstand am Markeeweg resultieren – oder ob sich im Sommer vielleicht ein neuer Einzelhandel am Neuen Markt ansiedelt.

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