Wohnprojekt in Oberdrees Rheinbach überarbeitet Pläne für Baugebiet

Rheinbach · Im Rheinbacher Stadtteil Oberdrees sollen am Ortseingang sechs Mehrfamilienhäuser, eine Senioreneinrichtung und ein gewerblicher Bereich entstehen. An dem Vorhaben gab es zuletzt Kritik. Nun wurden die Pläne überarbeitet.

 Auf dem Areal des ehemaligen Gasthofs Bauerfeind in Oberdrees mit früherer Tankstelle sind Wohngebäude geplant.

Auf dem Areal des ehemaligen Gasthofs Bauerfeind in Oberdrees mit früherer Tankstelle sind Wohngebäude geplant.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Der Autohändler hat das Areal Bauerfeind am Ortseingang von Oberdrees schon vor längerer Zeit verlassen. Inzwischen haben die Arbeiten zum Rückbau des ehemaligen Tankstellengeländes neben der früheren Gaststätte Bauerfeind begonnen. Die Zäune sind entfernt, die Aufbauten werden abgebrochen.

Derweil hat das Projekt der Wohnbebauung auf dem rund 5.800 Quadratmeter großen Gelände zwischen Bundesstraße B266, Mieler Straße und Landgraben in Oberdrees auch formal einen entscheidenden Schritt zur Realisierung vorne gemacht: Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen (ASB) gab es gerade ein fraktionsübergreifend ein einstimmiges Votum für den erneuten Aufstellungsbeschluss des entsprechenden Bebauungsplans sowie die frühzeitige Beteiligung von Öffentlichkeit, Behörden und weiteren Trägern öffentlicher Belange.

Projekt war noch im Januar gescheitert

Wie berichtet, sollen auf dem Gelände sechs Mehrfamilienhäuser entstehen. Die etwa 40 bis 45 Wohneinheiten sollen von kleinen Zwei-Zimmer-Wohnungen mit rund 50 Quadratmetern über Drei-Zimmer-Wohnungen von etwa 80 Quadratmetern bis zu Vier-Zimmer-Wohnungen mit rund 110 Quadratmeter Größe reichen. Darüber hinaus sollen im vorderen Bereich im Eckgebäude Bundesstraße/Mieler Straße eine Senioreneinrichtung mit Betreutem Wohnen und ein gewerblicher Bereich mit einer Bäckerei entstehen.

Das Projekt war noch im Januar in der ASB-Sitzung an dem Patt-Stimmenverhältnis von neun zu neun der beiden Blöcke aus CDU und Grünen auf der einen sowie SPD, UWG und FDP auf der anderen Seite gescheitert.  Dies, obwohl sich alle fraktionsübergreifend einig waren, dass Wohnraum dringend gebraucht werde.

Verzögerung hat sich laut Ortsvorsteher gelohnt

Die Kritik von CDU und Grünen hatte sich an aus ihrer Sicht zu geringen Klima-, Energie- und Hochwasserschutzmaßnahmen entzündet. Im überarbeiteten Entwurf sei jetzt nachgebessert worden, so Markus Pütz (CDU) – mit dem Ergebnis: „Jetzt haben wir ein vernünftiges und sehr viel besseres städtebauliches Konzept als vorher.“ Dies sei vor allem dem Einsatz und den vielen Gesprächen seines Fraktionskollegen und Oberdreeser Ortsvorstehers, Kurt Brozio, mit dem Architekten zu verdanken.

Brozio seinerseits bekräftigte, dass sich angesichts der jetzt vorliegenden Planüberarbeitung „der Aufwand und die Verzögerung gelohnt“ hätten. Er verwies auf „deutliche Verbesserungen“ der Pläne, die nun nach intensiven Verhandlungen mit dem Architekten in Absprache mit der Investorengruppe „Bundesstraße 38-42 Projekt GmbH“ mit Sitz in Berlin vorliegen.

Alle Gebäude sollen Satteldächer und Dachgauben erhalten

Eckpunkte der geänderten Planung: Grundsätzlich sollen die Gebäude in Massivbauweise mit erhöhten Standards bei Wärme, Schall-, Lärm- und Hochwasserschutz gebaut werden. Angepasst an das Ortsbild sollen alle Gebäude Satteldächer und Dachgauben erhalten. Entlang der mit rund 11.500 Fahrzeugen pro Tag stark befahrenen Bundesstraße werden die drei Hauptgebäude zum Schallschutz mit zwei Zwischengliedern verbunden. Die Frontseite des Quartiers wird als geschlossene Bebauung und aktives Schallschutzelement geplant. Dachausbauten, Erker und Fenster erhalten ebenfalls erhöhten Schallschutz.

Für den Hochwasserschutz soll die Frontzeile an der Bundesstraße einen durchgängigen Vollkeller als Tiefgarage in wasserdichter Ausführung mit Hochwasserschutz und einer Sockelhöhe von 50 Zentimetern über dem Terrain erhalten. Die Einfahrt der Tiefgarage wird mit Abschottung gegen Wasserschwall geplant. Anfallendes Regenwasser soll auf dem Grundstück über Rigolen versickern und der Bewässerung von Bäumen und Pflanzen auf dem Gelände dienen.

Im Innenbereich des Komplexes ist ein Quartiersplatz geplant

Zum Schutz der Bauflächen zur Mieler Straße und am Landgraben, wo ein zehn Meter breiter Landschaftsschutzstreifen frei bleiben muss, soll eine in die Landschaft eingebettete bepflanzte Aufwallung von bis zu einem Meter vorgesehen werden. Die Dächer und Fassaden der Hauptgebäude sollen ebenso begrünt werden wie die Überdachung der Fahrradstellplätze.

Im weiteren Verfahren soll ein Fachbüro prüfen, ob sich die Dachflächen auch für die Installation von Fotovoltaikanlagen eignen. Für die Wärmeversorgung sollen zentrale Wärmeerzeuger wie Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe für Erdwärme oder Nahwärme vorgesehen werden. Im Innenbereich des Komplexes ist ein Quartiersplatz als Aufenthalts- und Treffpunkt mit Spielplatz und Begrünung vorgesehen. Wie Fachbereichsleiterin Margit Thünker-Jansen zur Frage von sozialem Wohnungsbau innerhalb des Projektes erläuterte, werde die Stadt wie bei allen Bauprojekten die Investoren darauf ansprechen.

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