Konzert für Sprachförderung Lions Club, die Rheinische Bläser Philharmonie und die Gemeinde kooperieren

WACHTBERG-BERKUM · Zugunsten regionaler Kinder- und Jugendförderung findet am Sonntag, 21. April, in Wachtberg ein Benefizkonzert statt. Im Wachtberger Rathaus informierte kürzlich der Lions Club Meckenheim-Wachtberg als Veranstalter über die im Schulzentrum Berkum geplante Veranstaltung.

 Vorfreude aufs Konzert (v.links): Helmut Görgen, Gudrun Mieth-Leichsenring, Christian Ullmann, David Witsch, Frank Wolff, Ursula Perkams und Rita Bauer.

Vorfreude aufs Konzert (v.links): Helmut Görgen, Gudrun Mieth-Leichsenring, Christian Ullmann, David Witsch, Frank Wolff, Ursula Perkams und Rita Bauer.

Foto: Axel Vogel

Der Erlös der zwölf und sechs Euro teuren Konzertkarten soll zugunsten der elf Kindertagesstätten in der Gemeinde investiert werden. Sie alle arbeiten bereits seit einiger Zeit mit dem sogenannten KonLab, dem Konstanzer Labor. Dabei handelt es sich um ein Sprachförderprogramm für Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Weil jetzt auch Kinder unter drei Jahren betreut werden, muss ein erweitertes Programm angeschafft werden. Das bedeutet Kosten von rund 4800 Euro. Deshalb veranstaltet der Lions Club sein Benefizkonzert.

Dass die Finanzierungshilfe sinnvoll angelegt ist, davon sind alle Beteiligten überzeugt. Gudrun Mieth-Leichsenring, bis vor kurzem Sprecherin des Clubs, führte die seit der Einführung 2006 erzielten Erfolge des Programms aus: Rund 840 Kinder mit Sprach-entwicklungsstörungen und -verzögerungen seien seitdem problemlos in Wachtberg und Meckenheim eingeschult worden.

Konkreter heißt das, dass eine Grundschule in Meckenheim sich beispielsweise freue, dass aktuell nur noch zwei Prozent der Kinder bei Einschulung kein Deutsch könne. Zuvor nämlich, so wusste Medizinerin Mieth-Leichsenring, sei dort jedes fünfte Kind vor Schulbeginn noch nicht mit der hiesigen Landessprache in Berührung gekommen. Ein beachtlicher Rückgang ist also zu verzeichnen.

Da sich die Zusammenarbeit von Lions Club und Rheinischer Bläser Philharmonie bereits im vergangenen Jahr als erfolgreich herausgestellt hatte, freuten sich alle Anwesenden auch über die diesjährige Bereitschaft der Musiker. Zwar ist kein Wachtberger unter den 50 von der Norwegerin Irene Anda dirigierten Bläsern, aber immerhin sind die Gründer aus der nächsten Nachbarschaft: Im Jahr 2011 hatten die Meckenheimer Frank Wolff und David Witsch die Idee eines symphonischen Blasmusikorchesters auf hohem Niveau.

"Man kennt eigentlich sehr gute Blasorchester nur bei der Polizei und beim Militär", so Wolff. Um das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken, traten die Bläser an Wohltätigkeitsorganisationen heran. So kam der Kontakt mit dem Club zustande. Bevor es nach Wachtberg geht, spielt sich das Orchester am Tag zuvor, am 20. April, in Erftstadt warm. Auch dieser Erlös soll gemeinnützige Verwendung finden.

Ursula Perkams, stellvertretende Bürgermeisterin, die den verhinderten Bürgermeister und Schirmherrn des Konzerts, Theo Hüffel, vertrat, lobte die Aktion: "Das ist ja nun wirklich die Integration, von der immer geredet wird - von Kindsbeinen an. Da ist es für uns selbstverständlich, dass wir die Aula zur Verfügung stellen. Die Gemeinde könnte das allein ja überhaupt nicht gewährleisten."

Karten für das Benefizkonzert gibt es im Bürgerbüro im Rathaus Berkum, in der Sparkasse im Einkaufszentrum, in der Volksbank Adendorf, in der VR Bank in Niederbachem sowie in Charlys Backstube in Pech. Musikschüler haben freien Eintritt.

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