Trotz steigender Flüchtlingszahlen Turnhallen sollen in Wachtberg für Sport offen bleiben

Wachtberg · Der Sportbetrieb in Wachtberg ist trotz steigender Flüchtlingszahlen aktuell sicher, erklärt die Gemeindeverwaltung. Eine Fläche im Gewerbegebiet Villip wird mit Containern als weitere Unterkunft eingerichtet.

 An der alten Schule in Berkum hat die Gemeinde Wachtberg neue Container für die Unterbringung von Geflüchteten aufgestellt.

An der alten Schule in Berkum hat die Gemeinde Wachtberg neue Container für die Unterbringung von Geflüchteten aufgestellt.

Foto: Axel Vogel

Wenn möglich keine Turnhallen als Flüchtlingsunterkünfte nutzen: Dieses Ziel hatte Wachtbergs Bürgermeister Jörg Schmidt in der Vergangenheit ausgegeben. Und so soll es absehbar auch bleiben, weil jetzt offenbar eine Lösung gefunden ist, die Schul- und Vereinssport weiterhin in Wachtbergs Turnhallen ermöglicht. Die Unterbringungsmöglichkeiten der Gemeinde für Geflüchtete seien zwar weitestgehend erschöpft und privater Wohnraum sei nach wie vor begrenzt, so die Verwaltung. Der Gemeinde Wachtberg sei es jetzt aber geglückt, mehrere Container-Unterkünfte zu erwerben.

Eine kurzfristige Aufstellung und somit Nutzung stehe bereits an. An der Alten Schule in Berkum, schon länger als Flüchtlingsunterkunft etabliert, wurden im Garten schon einige dieser Container installiert. Ebenso wird eine Fläche im Gewerbegebiet Villip mit Containern als weitere Flüchtlingsunterkunft eingerichtet.

Mit dem so neu gewonnenen Platzkontingent sei die Gemeinde Wachtberg in der Lage, die ihr noch per Zuweisung angekündigten Flüchtlinge aufzunehmen, ohne dafür Turnhallen nutzen zu müssen, erklärt die Verwaltung. Ob die Flüchtlingszahlen weiter steigen und sich somit die Zahl der auf die Kommunen zu verteilenden Hilfesuchenden abermals erhöhe, bleibe allerdings abzuwarten.

Möglichkeiten für Bewegung und Sport sichern

„Fast drei Jahre unter Corona-Bedingungen haben sportlich gesehen besonders unseren Schülerinnen und Schülern, aber auch den diversen Sportvereinen hier im Ländchen einiges abverlangt“, sagt Schmidt. Dabei sei gerade in „solch schweren Zeiten“ eine körperliche Betätigung ein wichtiger Aspekt des Ausgleichs und der Gesundheit. „Diejenigen, die sich Sorgen machen, dass angesichts weiter zunehmender Flüchtlingszuweisungen auch unsere Turnhallen zur Unterbringung Geflüchteter genutzt werden könnten, kann ich beruhigen. Eine andere Nutzung der Turnhallen als zum Sport wird in Wachtberg vorerst nicht nötig sein“, sagt Schmidt. „Zurzeit kann der Sportbetrieb weiterlaufen wie gewohnt.“

Das Thema Unterbringung ist einer von mehreren Aspekten, die die Gemeinde im Zusammenhang mit der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine beschäftigen. Über die E-Mail-Adresse hilfe.ukraine@wachtberg.de werden Angebote koordiniert und vermittelt. Im eigenen Online-Angebot sind neben allgemeinen Infos zu Wachtberg unter anderem Angaben zu Einreise- und Aufenthaltsformalitäten, zu Asylantrag, finanzieller Unterstützung, Versorgung im Krankheitsfall, zur Nutzung des ÖPNV, zu Corona-Impfungen und -Teststellen, zu Schulen, zu Deutschkursen und zu Dolmetschern aufgeführt.

Der Bürgermeister hat seine Haltung deutlich zum Ausdruck gebracht: „Ich sehe es als Selbstverständlichkeit an, dass wir uns als Gemeinde mit den Menschen aus der Ukraine solidarisch zeigen und die hier ankommenden Menschen willkommen heißen und versuchen, sie bestmöglich unterzubringen“, so Schmidt in einem offiziellen Appell.

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