Spiel am Sonntag Aufstieg ist für den 1. FC Köln wichtiger als Karneval

Aue/Köln · Die Profis des 1. FC Köln wollen nach den Siegen gegen Sandhausen und in Aue am Sonntag in Ingolstadt den perfekten Abschluss der englischen Woche schaffen. Die Karnevalsfeierlichkeiten rücken da in den Hintergrund.

 Gut gemacht, Timo: FC-Innenverteidiger Rafael Czichos bedankt sich nach Spielschluss bei Torhüter Timo Horn.

Gut gemacht, Timo: FC-Innenverteidiger Rafael Czichos bedankt sich nach Spielschluss bei Torhüter Timo Horn.

Foto: dpa

Terminhetze nennt man das wohl: Mittwochabend in Aue spielen, Sonntagmittag in Ingolstadt die nächste Auswärtspartie bestreiten. Für die Profis des 1. FC Köln ein strammes Programm. Da bleibt neben Regenerieren und erneutem Vorbereiten keine Zeit zum Amüsieren. „Wenn wir in Ingolstadt nachlegen, haben die Jungs noch genug Zeit zum Feiern. Jetzt gibt es erst einmal keinen Karneval“, stellte Trainer Markus Anfang klar.

Dafür zeigten selbst die kölschen Feierfreunde innerhalb der Mannschaft Verständnis. „Über allem steht der Aufstieg. Das hat Vorrang vor Karneval“, stand Timo Horn an der Seite seines Trainers. Der Schlussmann hatte mit einigen starken Szenen seinen Anteil daran, dass der FC ohne Gegentreffer blieb. Erst zum sechsten Mal gelang das in dieser Saison. Wobei Horn am wenigsten Schuld daran trägt. Meist waren es seine Vorderleute, denen es an der notwendigen Konzentration oder dem letzten Einsatz mangelte. Dennoch freute es Armin Veh vor allem für seinen Torwart: „Es war super, dass Timo schon am Anfang zwei schwierige Schüsse halten konnte. Es ist wichtig, dass auch er einmal dafür verantwortlich ist, einen Sieg festzuhalten“, so der Sportchef.

Die Glückwünsche wehrte Horn fast schon verlegen ab. Er habe der Mannschaft lediglich „in ein, zwei Szenen“ helfen können. Das solle man nicht überbewerten, meinte der 25-Jährige. Sein Resümee: „Wir haben im Defensivverbund richtig gut verteidigt.“ Und natürlich war er glücklich, dass endlich wieder einmal „die Null stand“.

Das war zuletzt am 17. Dezember der Fall (3:0 gegen Magdeburg). Danach folgten fünf Begegnungen, bei denen man zehn Treffer der Gegner zuließ. Wobei einige Gegentore dabei waren, die Timo Horn auf die Auswahlliste für das Tor des Jahres setzen würde. Andere bezeichnete er als Glückstreffer. So sah es auch Johannes Geis: „Wir haben in den Spielen zuvor ein paar Dinger bekommen, die man sich so in dieser Saison wohl nicht noch einmal einfängt.“

Der defensive Mittelfeldspieler kam erstmals in seiner Karriere als zentraler Innenverteidiger in der Dreierreihe zum Einsatz. Eine Position, die er noch nie zuvor bekleidete. Entsprechend unsicher begann der Ex-Schalker auch. Als ihm Filip Kusic in der zweiten Minute entwischte, konnte er sich bei Horn bedanken, der den platzierten Schuss abwehrte.

Auch wenn er weitere Wackler zeigte, hielt er seine Abwehr mit dem starken Jorge Meré und dem rustikalen Rafael Czichos zusammen. Was die Defensiveinstellung anbelangte, so habe man nach der Führung durch das Tor von Marco Höger (35.) im Anschluss an einen seiner Eckbälle bewusst darauf verzichtet, weiter risikoreich nach vorn zu spielen. „Wir wussten, dass das Spiel eklig werden kann. Deshalb war unser erstes Ziel, den Vorsprung zu verteidigen. Natürlich können wir dominanter auftreten. Aber es war wichtig zu zeigen, dass wir in der Lage sind, einen so knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen.“

Die taktische Marschroute dazu hatte Markus Anfang ausgegeben. Im Falle der Führung sollten sich seine Spieler keinesfalls aus der Defensive locken lassen, wie Armin Veh bestätigte. Der Sportchef war durchaus zufrieden mit der gezeigten Leistung, zumal er um die Schwere der Aufgabe aus eigener Erfahrung wusste: „Wenn man in der Tabelle oben dabei sein will, muss man auch solche Spiele gewinnen. Als wir mit Frankfurt wieder aufgestiegen sind, haben wir in der 90. Minute das 2:1-Siegtor in Aue geschossen. Das war ähnlich eklig wie jetzt mit dem FC.“

Letztlich nütze es nichts, ordentlich zu spielen, wenn die Ergebnisse nicht stimmten. Deshalb sei es nach der überraschenden Niederlage in Paderborn wichtig gewesen zu liefern. „Gegen Sandhausen haben wir nach schwachem Beginn die Partie gedreht, in Aue die Führung nach Hause gebracht. Jetzt schauen wir, dass wir am Sonntag in Ingolstadt den perfekten Abschluss der englischen Woche hinbekommen“, blickte Veh nach vorne. „Dann wäre das die richtige Stimmung für eine Feier am Rosenmontag.“

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