Bezirksliga Oberkassel und Fortuna Bonn treffen im Derby aufeinander
BONN · Mit einigen hochinteressanten Begegnungen wartet die Fußball-Bezirksliga am 24. Spieltag auf - unter anderen mit dem für den weiteren Saisonverlauf wichtigen Derby zwischen dem Oberkasseler FV und dem SC Fortuna Bonn (Sonntag, 15 Uhr).
Die zentrale Frage lautet: Gelingt es dem Tabellenvorletzten OFV, die Fortunen noch tiefer in den Abstiegskampf zu verwickeln? Drei Punkte trennen die beiden Mannschaften. Weitere drei Zähler dahinter rangiert Schlusslicht SSV Bornheim auf dem einzig verbliebenen Abstiegsplatz.
Oberkassels Trainer Martin Ruland sieht dem Derby entspannt entgegen. "Wir sind sehr gut drauf, haben Selbstvertrauen und ein Heimspiel", zählt Ruland die Pluspunkte seines Teams auf. Was ihm etwas Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass der OFV derzeit nur "Teilzeit" arbeitet. Vergangene Woche spielfrei, jetzt gegen Fortuna Bonn und die Woche darauf erneut spielfrei - von Rhythmus kann da keine Rede sein. Dennoch ist die Zuversicht groß, bald die Abstiegszone hinter sich zu lassen. "Wir haben die Anstrengungen in der Winterpause nicht unternommen, um abzusteigen. Außerdem haben wir noch sechs Heimspiele", so Ruland, dessen Mannschaft allerdings aufgrund der desolaten Hinrunde eine hohe Hypothek mit sich trägt.
Der SC Fortuna Bonn war bis vor einer Woche auf einem guten Weg, sich aus der Abstiegsregion zu verabschieden, aber dann kam die 2:4-Heimpleite gegen den SV Siegburg. Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Da in Oberkassel auf Asche gespielt wird, trainierten die Fortunen gestern auf dem Tennenplatz von Brüser Berg. "Wir werden gut vorbereitet sein", verspricht Waldemar Matysik, der Anfang der Woche seinen Vertrag bei der Fortuna verlängert hat. "Waldemar Matysik setzt sportliche Akzente und kommt bei den Spielern an. Er arbeitet strukturiert und professionell. Die Zusammenarbeit mit den sportlichen Leitern Herrenfußball und Fußballjugend ist sehr konstruktiv. Fachlich und menschlich passt er super zu uns", lobte Fortunas Sportdirektor Florian Cornides in einer Pressemitteilung.
Und auch Matysik fühlt sich wohl: "Die Basis, etwas aufzubauen, ist vorhanden. Das passt einfach." Eine Nullnummer wie im Hinspiel erscheint - glaubt man den Ankündigungen - eher unwahrscheinlich. "Wir werden nicht rumtaktieren", verspricht Martin Ruland. Und auch Matysik setzt auf agieren statt reagieren. "Wir wollen den OFV in der Abwehr beschäftigen".
Ob der SSV Bornheim seinen Auswärtstrend fortsetzen kann, ist fraglich. Schließlich empfängt die Mannschaft von Trainer Thorsten Reuschenbach keinen Geringeren als den souveränen Tabellenführer und Aufstiegfavoriten TuS Mondorf (Anstoß 15.15 Uhr), der das Hinspiel mit 8:1 für sich entschied. Dennoch schöpft der seit dem dritten Spieltag auf den letzten Platz abonnierte SSV neue Hoffnung. Die Basis der jüngsten Erfolge bildeten die gute Spielorganisation und die eng gestaffelte Defensive. Das einzige, was Trainer Reuschenbach beanstandet, sind die teils völlig unnötigen Platzverweise, die sich - im wahrsten Sinne des Wortes - wie ein roter Faden durch die Saison ziehen.
Gänzlich sorglos sind auch die anderen Vereine aus der Region nicht. Der SV Wachtberg zumindest beendete zuletzt die Niederlagenserie mit einem 1:1-Remis gegen RW Merl. Am Sonntag (15 Uhr) gastiert das Team des Trainergespanns Jan Fries/Günter Weber beim Tabellenzweiten SV Bergheim. Ein Aufsteigerduell steht mit der Partie SV Lohmar - SV Ennert-Küdinghoven auf dem Programm. Mit ausschlaggebend für den Spielausgang wird sein, inwieweit Ennert sein enormes Personaldefizit kompensieren kann. Zuletzt hatte SV-Trainer Bernd Görgens nur zwei Akteure auf der Reservebank, darunter mit Jose Blanco den eigenen Assistenztrainer. Einen unberechenbaren Gegner hat der SV RW Merl vor der Brust. Die Elf von Trainer Jonny Susa empfängt den Siegvertreter SC Uckerath (Anstoß 15.30 Uhr), der zuletzt gegen Lohmar einen 1:4-Pausenrückstand in einen 7:5-Erfolg umwandelte.
