Erfolgreicher Taekwondo-Sportler Ein Leben für den Sport

BAD GODESBERG · Ahmed Bayram hört gerne Musik, spielt leidenschaftlich Fußball - und ist erfolgreicher Taekwondo-Sportler. In jedem seiner Pokale steckt ein Wochenende Arbeit, steckt eine Erinnerung. "Wenn ich sie anschaue, dann denke ich nicht nur an den Sport, dann denke ich auch an das Drumherum. An die Fahrten, meine Freunde, die Wettkämpfe", erzählt Ahmed Bayram.

 Erfolgreich: Ahmed Bayram mit zwei seiner Pokale und Medaillen, die er bei Deutscher und Europameisterschaft gewonnen hat.

Erfolgreich: Ahmed Bayram mit zwei seiner Pokale und Medaillen, die er bei Deutscher und Europameisterschaft gewonnen hat.

Foto: Roanld Friese

Der 20-jährige Bad Godesberger weiß, wovon er spricht. Er ist Taekwondo-Sportler durch und durch. Und ein erfolgreicher noch dazu. Das beweisen die zahlreichen Pokale und Medaillen, die (gut sichtbar) im Wohnzimmer seiner Eltern aufbewahrt werden. Auf zwei (beziehungsweise drei) ist er besonders stolz: Bei der Deutschen Meisterschaft in Düsseldorf Ende 2011 holte er zweimal Gold. Und auch bei der diesjährigen Europameisterschaft in Athen schaffte er es aufs Treppchen. Dort gewann er in seiner Gewichtsklasse die Bronzemedaille.

Mit fünf Jahren erwachte seine Leidenschaft für Taekwondo. "Ich habe durch meine Eltern angefangen", erzählt Bayram. Damals sollte die Sportart olympisch werden, in Bonn brach ein Boom aus. Los ging es im 1. Godesberger Judoclub, seit Ende 2010 kämpft er im Olympic Taekwondo Club Bonn. "Es hat mir sofort Spaß gemacht", erinnert sich der 20-Jährige, der in Gladbeck geboren wurde - genau wie seinen zwei Brüdern und zwei Schwestern, die seine Leidenschaft für diesen Sport teilen.

Seit den Anfängen ging es die sportliche Karriereleiter hinauf. Und doch war Bayram überrascht, als ihn der Bundestrainer in den Bundeskader berief. "Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", erzählt er und strahlt. Nach dem ersten Erstaunen dann aber "war ich nur noch froh, als ich die E-Mail gesehen habe. Ich bin sofort zu meiner Mutter gegangen und habe ihr davon erzählt".

Nun liegt die Europameisterschaft hinter ihm, und der 20-Jährige hat die nächsten Ziele vor Augen: "Es wäre ein Traum, wenn es nächstes Jahr mit der Weltmeisterschaft klappt. Irgendwann würde ich auch gerne Nationaltrainer werden", sagt Bayram, der zweimal pro Tag trainiert. Im Urlaub allerdings gibt es kein Taekwondo. "Dann trainiere ich gar nicht." Komplett ohne Sport geht es allerdings trotzdem nicht: "Dann spiele ich Fußball ohne Ende, bis es nicht mehr geht."

Probleme, Mitspieler zu finden, hat er nicht. "Die meisten, mit denen ich abhänge, sind sportlich, kommen aus meinem alten Verein oder aus dem Landeskader", sagt Bayram. So auch sein bester Freund, Ibrahim Ahmadsei. "Er hat vor zwei Jahren bei der Jugendolympiade den zweiten Platz geholt."

Neben dem Sport bleibt wenig Zeit für andere Interessen - und doch gibt es sie. Gelesen wird am Laptop, meist über sportliche Themen oder Biologie. Abends, kurz vor dem Einschlafen, "höre ich gerne arabische Musik", sagt Bayram, dessen Vorfahren aus Marokko und dem Libanon stammen.

Er selbst ist in Gladbeck geboren, seine Familie lebt in der dritten Generation in Deutschland. Im Urlaub geht es häufiger in die beiden Länder, "ich spreche auch die Sprachen". Nur mit Französisch hapert es ein wenig. "Die Sprache mag ich nicht so", sagt Bayram, der 2011 sein Abitur am Konrad-Adenauer-Gymnasium gemacht hat.

Insgesamt aber "ist Sport der größte Teil meines Lebens. Er verbindet mit Freunden, Eltern und der ganzen Familie". Und das soll so bleiben. Demnächst möchte er in Köln Sport studieren und sich in Sachen Taekwondo "im Seniorenbereich etablieren".

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