Mehr Platz im neuen Foyer Erweiterungsbau an der Brotfabrik Beuel nimmt Gestalt an

Beuel · Aus dem alten Getränkelager Ex-Willi an der Brotfabrik in Bonn-Beuel wird ein Foyer. Für die Arbeiten hat der Bund 90.000 Euro zugeschossen.

 Auf der Baustelle: (v.l.) Frithjof Becker, der hausinterne Baustellenleiter, Tina Jücker und Guido Preuß aus dem Vorstand des Traumpalastes.

Auf der Baustelle: (v.l.) Frithjof Becker, der hausinterne Baustellenleiter, Tina Jücker und Guido Preuß aus dem Vorstand des Traumpalastes.

Foto: Rainer Schmidt

Wer derzeit eine der Kulturstätten der Brotfabrik Bonn besucht, immerhin acht an der Zahl, die alle unter dem Trägerverein Traumpalast zusammengefasst sind, dem wird auffallen, dass sich vorne an der Ecke des ehemaligen Fabrikgebäudes etwas getan hat. Am alten Getränkelager, in Fachkreisen nach dem legendären Lageristen Ex-Willi genannt, wurde eine behindertengerechte Rampe zum Eingang hin geschaffen, und in die Wand sind große Glaseingangstüren eingebaut worden. „Es war schon jahrelang unsere Bestrebung, das umzubauen“, so Tina Jücker aus dem Vorstand des Traumpalastes. „Aber es ist immer am Geld gescheitert.“

Im Zuge von Corona, so erläutert sie, sei es allen klargeworden, dass das kleine Foyer vor Kino, Theater und Kneipe nicht ausreicht. „Da dürfen sich derzeit maximal zehn Personen aufhalten, weshalb wir nach einer Ausweichfläche gesucht haben.“ So kam ihnen der Fördertopf Neustart Kultur des Bundes wie gerufen, aus dem der Traumpalast 90.000 Euro erhielt.

Zukünftig soll aus dem Ex-Willi im vorderen alten Getränkelager ein Ausweichfoyer für den Kartenverkauf für alle Kulturbetriebe entstehen. „Den hinteren Bereich wollen wir als Multifunktionsraum nutzen“, erläutert Jücker die Pläne. „Der ist sowohl für Workshops und Proben, aber auch für Teamgespräche gedacht“, ergänzt Guido Preuß, Sprecher des Vereinsvorstands. „Der Raum kann jedoch auch für Veranstaltungen wie Lesungen und kleine Konzerte oder politische Meetings genutzt werden.“

Alle Wände, sowie Stahlstützen und -träger, sind bereits entsprechend den Schall- und Brandschutzverordnungen ertüchtigt worden. „Doch mit den 90.000 Euro bekommen wir nicht alles komplett fertig“, sagt Jücker. Dabei haben sie und Preuß bereits einen Bauabschnitt zwei im Kopf. Denn eine Wand, die zum hinteren Innenhof hin, ließe sich noch einreißen, die Büros, die sich derzeit dort befinden, entsprechend umbauen. Und dann, so die Vision, soll in dieser Ecke des Gebäudes die Kulturkneipe untergebracht werden. Dann hat die Kneipe auch die Möglichkeit, eine Außengastronomie im Hof anzubieten. „Den Hof, der gerne als Parkplatz genutzt wurde, wollen wir autofrei halten. Somit haben wir viel Platz gewonnen, um hier eine Gartenwirtschaft nicht nur für die Brotfabrik, sondern für ganz Beuel zu etablieren“, so Preuß. Jetzt fehlen nur noch ein oder mehrere Sponsoren.

Jüngst hat der Vorstand des Vereins Traumpalast – Preuß, Jücker und Jürgen Becker – Meinungen und Informationen von Kulturschaffenden der Stadt gesammelt, von Besuchern der Brotfabrik und von Beuelern, um ein Bild zu bekommen, wie die Brotfabrik gesehen wird und was man von ihr erwartet. „Die Brotfabrik ist schwer zu finden, der Eingang ist nicht sehr attraktiv, und man muss für fast alles zuerst in die erste Etage gehen“, so das Feedback, zusammengefasst von Jücker. „Doch wir wollen, dass die Brotfabrik hier unten stattfindet und dass sie viel mehr im Stadtteil wahrgenommen wird.“ Ein Konzept wolle man am 18. September, wenn das Haus sein 35-jähriges Bestehen feiert und ein erster Bauabschnitt fertiggestellt sein soll, vorstellen.

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