Falsche Angaben zur RB 30 Fahrplanauskunft der Bahn sorgt in Mehlem für Fragezeichen

Mehlem · Die Fahrplanauskunft der Deutschen-Bahn-App hat bei Pendlern Verwunderung ausgelöst. Von einem Tag auf den anderen sollte die RB 30 nicht mehr von Mehlem aus abfahren.

 Ein Zug der Linie RB 30 fährt in den Mehlemer Bahnhof ein.

Ein Zug der Linie RB 30 fährt in den Mehlemer Bahnhof ein.

Foto: Maximilian Mühlens

Die Reiseauskunft in der Deutschen-Bahn-App hat beim Bonner Oliver Hoffmann vor Kurzem Verwunderung ausgelöst. Wöchentlich pendelt er berufsbedingt mit dem Zug von Mehlem nach Düsseldorf. Die Ahrtalbahn, die als RB30 in verkürzter Streckenführung von Remagen nach Bonn fährt, gilt für den 58-jährigen als verlässlicher Zubringer. „Der RB30 ist immer pünktlich und bringt mich nach Bonn, wo ich anschließend auf den Intercity umsteige.“ Vor ein paar Tagen folgte dann die Überraschung: Beim Abruf der Reisauskünfte ließ sich der RB30 nicht mehr in der Deutschen-Bahn-App auffinden. „Es war zu befürchten, dass mit dem baldigen Fahrplanwechsel eine weitere wesentliche Verschlechterung des ÖPNV im Bonner Raum bevorsteht“, ahnte Hoffmann seinen Pendlerweg zusammenfallen. „Für die Anbindung der südlichen Stadtteile ist die RB30 aus Remagen über Mehlem und Bad Godesberg nach Bonn eine wichtige Schienenverbindung.“

Nach GA-Recherche bestätigte sich zwar, dass der RB30 nicht in der Reiseauskunft angezeigt wird, wenn Mehlem als Startort und Düsseldorf als Zielbahnhof eingegeben werden. Gibt man hingegen Bonn als Zielbahnhof ein, erscheint der RB30 wieder als Verbindungsmöglichkeit. Auf GA-Nachfrage bestätigte die Deutsche Bahn, dass die Sorge um einen Wegfall der Ahrtalbahn unberechtigt sei. „Grundsätzlich ändert sich zur aktuellen Situation zwischen Bonn Hauptbahnhof und Remagen nichts. Es wird weiterhin ein Stundentakt angeboten. Alle Stationen werden wie bisher angefahren“, teilte ein Bahnsprecher mit.

Ungewissheit zur verkürzten Streckenführung

Wann hingegen die verkürzte Streckenführung für die Ahrtalbahn wieder aufgehoben wird, konnte der Sprecher nicht beantworten. „Sobald die Beschädigungen an der Infrastruktur wieder beseitigt sind, werden weitere Zugleistungen angeboten“, so der Bahnsprecher. Rund drei Monate nach der Flutkatastrophe, die in Teilen von Nordrhein Westfahlen und Rheinland-Pfalz für große Verwüstung gesorgt hat, geht es mit den Reparaturmaßnahmen der Ahrtalbahn voran. Wie die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung schrieb, sollen bis zum Jahresende die Züge wieder auf einem Gleis zwischen Remagen und Walporzheim fahren. Dafür erneuere das Unternehmen aktuell Schienen, Bahndämme und die Technik. Die Instandsetzung des zweiten Gleises sei aufwendiger und benötigte mehr Zeit, heißt es in der Mitteilung.

Auch im weiteren Verlauf der Ahrtalbahn würden weiterhin die Folgen der Flutkatastrophe beseitigt. „Unter anderem mussten zwei einsturzgefährdete Brücken bei Ahrbrück abgerissen werden. Parallel laufen erste Planungen für die Rundum-Erneuerung der Infrastruktur.“ Konkrete Prognosen zur Wiederinbetriebnahme seien hier ebenso wie für die Strecken Euskirchen – Bad Münstereifel (Erfttalbahn) sowie Rheinbach – Euskirchen (Teilstrecke der Voreifelbahn) noch nicht möglich.

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