Großer Senat in Bonn Simon Schneider steht an Spitze der Karnevalsförderer

Bonn · Personell hat sich der Große Senat des Festausschusses Bonner Karneval schon vor einiger Zeit verändert: Ex-Prinz Simon Schneider steht nun an der Spitze der Förderer. Dazu gratulierte nun das Prinzenpaar.

 Senatspräsident Simon Schneider (r.) und Vorgänger Jürgen Bester (l.) erhalten von Prinz und Bonna den Sessionsorden. Neben der normalen Version brachten die Tollitäten auch noch ein Exemplar in groß mit.

Senatspräsident Simon Schneider (r.) und Vorgänger Jürgen Bester (l.) erhalten von Prinz und Bonna den Sessionsorden. Neben der normalen Version brachten die Tollitäten auch noch ein Exemplar in groß mit.

Foto: Benjamin Westhoff

Derzeit ist es gar nicht so leicht, den Bonner Sessionsorden zu erhalten. Denn nach Ausfall des Ordensfestes am 4. Januar tingeln Prinz und Bonna nun durch die Stadt und machen verdienten Karnevalisten persönlich ihre Aufwartung. Station machten sie nun beim Großen Senat, der seit einigen Wochen eine neue Spitze hat.

Ex-Prinz Simon Schneider hat von Jürgen Bester die Führung der Karnevalsförderer übernommen. Beide freuten sich, dass Marco I. und Bonna Nadine I. nun ins Maritim kamen, um ihnen den Orden zu überreichen und sich über die Arbeit des Senats zu unterhalten.

Das Gremium ist der wichtigste Sponsoren-Zusammenschluss für den bönnschen Fastelovend.  50 hiesige Unternehmen, Institutionen sowie private Mitglieder bilden den Großen Senat, 1977 wurde das Gremium gegründet. Schneider, im November ins Amt des Senatspräsidenten gewählt, wäre eine Zeit lieber, in der richtig gefeiert werden kann. Aber es ist, wie es ist.

„Es gibt keine feste Amtszeit, ich mache das so lange ich Spaß daran habe. Mindestens erst mal die nächsten Jahre“, sagt Schneider, der 2014 als Oberhaupt der Narren in Bonn regierte. Auf Schneider kommen repräsentative Aufgaben hinzu, aber nicht nur: Das große Netzwerk aus Unternehmern muss gepflegt, ausscheidende Sponsoren durch neue ersetzt werden.

Alles ist auch für Marco Wiese und Nadine Klein anders, denn sie sind beide noch immer nicht offiziell im Amt, also proklamiert. Seit September 2020 warten sie schon auf ihre Amtseinführung. Marco I. sagt: „Geduld ist weiterhin das Gebot der Stunde“, auch wenn alle traurig darüber gewesen seien, dass 2022 wieder alles anders ist. Er lobte das Engagement der Ehrenamtlichen: „Wir sind zwar die obersten Repräsentanten des bönnschen Karnevals, aber ohne die vielen fleißigen Helfer im Festausschuss wären die Veranstaltungen gar nicht möglich.“

Schneider stellte die Gesundheit über den Wunsch zu feiern: „Wir werden aber auch durch diese schwierige Zeit kommen und halten die Fahne hoch für den Fastelovend.“ Im Vorfeld seiner Präsidentschaft hatte es Querelen gegeben: Ex-Bonna Alexandra Roth sollte 2020 Besters Nachfolgerin werden, war jedoch vom Gremium noch vor dem Amtsantritt ausgeschlossen worden. Grund war, dass sie sich in sozialen Netzwerken im Sommer 2020 mit Karnevalisten solidarisiert hatte, die für 2021 alle Veranstaltungen abgesagt hatten. Schneider wollte das nicht kommentieren: „In der Rückschau ist es immer schwierig, solche Situationen zu bewerten“, meinte er.

Ursprünglich waren Karnevalsorden eine Persiflage auf die militärische Prunksucht der Preußen. Schärpen, Brustbänder und Orden konnte es in der deutschen Monarchie nicht genug geben. Die Karnevalsorden avancierten schnell zu begehrten Artefakten und Sammlerstücken. Der erste jecke Ordensaustausch ist 1824 in Köln belegt.

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