Initiativen diskutieren Verkehrswende in Bonn Autofreie Friedrichstraße soll Blaupause liefern

Bonn · Initiativen wünschen sich deutliche Verkehrsberuhigung im Zentrum von Bonn. Ein Online-Dialog setzt Akzente in Richtung autofreie Innenstadt bis 2035.

 Was kann Bonn von Hamburg-Ottensen lernen? Unter diesem Motto diskutierten verschiedene Initiativen mit der IHK.

Was kann Bonn von Hamburg-Ottensen lernen? Unter diesem Motto diskutierten verschiedene Initiativen mit der IHK.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Ein Modellprojekt zur Verkehrswende im Hamburger Stadtteil Ottensen als Impuls für die Bundesstadt – vor diesem Hintergrund haben in einer Online-Diskussionsrunde Vertreter von gesellschaftlichen Initiativen die Möglichkeiten für Entwicklungen in der Bundesstadt ausgelotet. Dabei kam unter anderem heraus: Der Umbau der zentralen Friedrichstraße soll als mögliche Blaupause für den weiteren Umbau weg vom Autoverkehr hin zu beruhigten Fußgänger- und Radfahrzonen werden.

Unter dem Dach der Vision einer autofreien Innenstadt tauschten die Bonner Celine Giese (Fridays For Future), Malte Kleinwort (Parents For Future), Roland Goseberg (Immobilien- und Standortgemeinschaft Friedrichstraße ISG) und Rebecca Peters (Radentscheid) ihre Vorstellungen aus. Nicole Brütt, Geschäftsfrau aus Hamburg, lieferte einen Erfahrungsbericht aus Ottensen. Dort waren im Modellprojekt mehrere Durchgangsstraßen dauerhaft gesperrt worden: „Es gab viel Zustimmung, aber auch Diskussionen. Damit muss man rechnen und den Austausch immer offenhalten.“ Derzeit läuft in Ottensen ein Folgeprojekt, mit dem der Autoverkehr dauerhaft reduziert werden soll.

IHK-Vertreter offen für Idee der autofreien Innenstadt

Dass sich das Engagement der Beteiligten durchaus auch außerhalb der eigenen Interessenswelten abspielt, zeigte die Beteiligung von Till Bornstedt, Mitarbeiter der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg. Sein Verband zeige sich offen für Entwicklungskonzepte hin zur autofreien Innenstadt unter Berücksichtigung geschäftlicher Interessen.

Breite Zustimmung erntete er mit dem Vorschlag, zeitig neutrale Vermittler in die Überlegungen einzubeziehen, die frei von Eigeninteressen einen Prozess zur Reduzierung des Autoverkehrs in der Innenstadt begleiten. Wie Bonn konkret vom Beispiel Ottensen lernen kann, wurde im digitalen Forum mit rund 30 Teilnehmenden zwar nicht beantwortet – am Ende stand dennoch eine erste Standortbestimmung vor der konkreten Formulierung von Zielen. Man will im Gespräch bleiben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort