Auflagen der Stadt zu streng Martinszug in der Bonner Innenstadt fällt erneut aus

Bonn · Die von der Stadt geplanten Corona-Auflagen haben viele Veranstalter verunsichert. Der größte unter ihnen, das Bonner Stadtdekanat, hat jetzt entschieden: Der zentrale Martinszug durch die Bonner Innenstadt wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden.

 Die Zwangspause geht weiter: Auch in diesem Jahr wird es keinen zentralen Bonner Martinszug geben.

Die Zwangspause geht weiter: Auch in diesem Jahr wird es keinen zentralen Bonner Martinszug geben.

Foto: Benjamin Westhoff

Traurige Nachricht für alle Bonner Kinder: Der große Sankt-Martins-Zug durch die Bonner Innenstadt wird auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Wie im Vorjahr ist die Corona-Pandemie Ursache der Entscheidung – und doch gibt es zu 2020 einen Unterschied. Während seinerzeit die Inzidenzwerte die Veranstaltung verhinderten, sind es nun die Auflagen, die die Stadt Bonn über die landesweit gültige Coronaschutzverordnung plant.

Stadt will „3G“ und Maskenpflicht

Aus diesem Grund sei es schlichtweg unmöglich, den Zug verantwortungsvoll durchzuführen, teilte Stadtdechant Wolfgang Picken am Donnerstagmittag mit. Wie berichtet, möchte die Stadt per Allgemeinverfügung für sämtliche Bonner Martinszüge sowohl eine Maskenpflicht als auch die „3G-Regel“ zur Bedingung für die Teilnahme im Zug sowie entlang des Zugweges machen. Kontrollieren sollen die Einhaltung nach den Vorstellungen der Stadt „stichprobenhaft“ die jeweiligen Veranstalter – in diesem Falle also das Stadtdekanat.

In mehreren Bonner Stadtteilen haben angesichts dieser Bedingungen bereits mehrere Ortsausschüsse und Schulen ihre Martinszüge abgesagt. Die derzeit geltende Landesverordnung schreibt „3G“ erst für Freiluft-Veranstaltungen mit mindestens 2500 Personen vor, eine Maskenpflicht im Freien gibt es hingegen seit vergangenem Freitag in Nordrhein-Westfalen überhaupt nicht mehr.

Stadtdechant Picken: Sankt Martin trotzdem feiern

Der zentrale Bonner Martinszug hätte am 8. November durch die Straßen ziehen sollen. „Wir hoffen, dass der Sankt-Martins-Zug im kommenden Jahr wieder wie gewohnt stattfinden kann“, so Wolfgang Picken. Er appelliert an alle Schulen und Kindergärten, das Sankt-Martins-Fest nicht ausfallen zu lassen, sondern auf Höfen und in den Einrichtungen gemeinsam zu feiern und des Heiligen zu gedenken. „Dazu wollen wir auch einen Beitrag leisten“, so Picken. So werde der Sankt Martin der Münsterpfarrei wie in den vergangenen Jahren Schulen, Kitas und andere Einrichtungen besuchen.

Möglicherweise gibt es aber doch noch Hoffnung, dass eine Lösung gefunden wird. In einer Diskussion, die am Donnerstagnachmittag auf Facebook entstanden war, meldete sich auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner zu Wort und schrieb: „Ich kümmere mich drum“. 

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