Närrische Germanen Poppelsdorfer Jecke unterstützen die Tafel

Poppelsdorf · Die Mitglieder der Poppelsdorfer Karnevalsgesellschaft Närrische Germanen haben knapp 2000 Euro an die Bonner Tafel gespendet. Die kann das Geld gut gebrauchen.

 Peter Weingarten (r.), Präsident der Närrischen Germanen Poppelsdorf, übergibt den Scheck an die Bonner Tafel um Wolfgang Grafen (2. v. l.).

Peter Weingarten (r.), Präsident der Närrischen Germanen Poppelsdorf, übergibt den Scheck an die Bonner Tafel um Wolfgang Grafen (2. v. l.).

Foto: Marco Rauch

Auch für die Karnevalsgesellschaft Närrische Germanen in Poppelsdorf ist in der aktuellen Session fast alles anders. Normalerweise gehen etwa 20 Mitglieder beim Bonner Karnevalsumzug mit. Nicht in diesem Jahr. Damit fällt auch der Einkauf des Wurfmaterials aus. Um das Geld einem guten Zweck zuzuführen, hat der Verein Kontakt zur Bonner Tafel aufgenommen. Der Einrichtung haben die Jecke nun 1944 Euro gespendet.

„Wurfmaterial wird zum einen aus eigener Tasche und zum anderen mit einem Obolus aus der Vereinskasse finanziert“, sagt  Präsident Peter Weingarten. Und: „Da das Geld eh fott is, hat sich der Vorstand überlegt, ob es nicht gespendet werden kann“, so Weingarten. „Auf diese Weise tun wir ebenfalls etwas für die Bonner Bürgerinnen und Bürger“. Also hat der Verein in einer Rundmail und einem Rundbrief an alle Mitglieder unter dem Motto „Schwaade, laache, joode Saache maache!“ sowie „Spende statt Kamelle" zum Mitmachen aufgerufen.

Geld für Masken und Desinfektionsmittel

Kontakt zur Bonner Tafel haben die Närrischen Germanen allemal: Vorstandsmitglied Klaus Opitz hat ehrenamtlich mehrere Jahre bei der Tafel geholfen, und auch Vize-Präsident Dieter Werth hilft mehrere Stunden in der Woche mit. Werth liegt die Tafel am Herzen: „Die Bonner Tafel hat laufende Kosten. Der Fuhrpark muss erhalten bleiben“, sagt er. Wolfgang Grafen, Vertreter der Tafel, möchte die knapp 2000 Euro für „Masken sowie Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe verwenden, die brauchen wir ja ständig“.

Dass die Pandemie letztlich die Spende der Jecke ermöglicht habe, sei  laut Grafen kein Einzelfall. „Wir kriegen sehr viele Spenden, die als ‚Corona-Hilfen‘ ausgeschrieben sind“, so Grafen. Dennoch bringe die Pandemie auch die Tafel an ihre Grenzen. „Wir kriegen wesentlich mehr Anfragen von Menschen, die aufgenommen werden wollen. Wir sind jedoch am Anschlag und können kaum noch jemanden aufnehmen“. Dies sei nur noch möglich, wenn andere Menschen austreten. Schließlich habe die Tafel täglich 100 bis 120 Familien zu versorgen. Pro Woche werden etwa 4000 bis 4500 Personen versorgt. Dennoch beton Grafen: „Verhungern tut bei uns keiner“.

Keine Austritte bei den Jecken

Und wie geht es dem Karnevalsverein in der karnevalsfreien Zeit? Für Präsident Weingarten ist das selbsterklärend. „Es ist ruhig“. Zwar sei man traurig über die ausgefallenen Veranstaltungen, immerhin sei man aber, „da wir ein relativ kleiner Verein sind und wir uns auch untereinander gut kennen, von Vereinsaustritten verschont geblieben“, erzählt er.

Ein bisschen Vereinsleben gab es aber auch in den Monaten des Lockdowns. Zumindest habe man den Mitgliedern „zur Adventszeit ein kleines Geschenk gemacht, welches auch über den Verein hinaus sehr gut ankam“. Zudem gebe es kleine Veranstaltungen, die man per Livestream auf den sozialen Medien verfolgen kann.

Mit Blick auf die Karnevalssaison 2021/22 arbeiten Weingarten und Werth zwar auf eine normale Session hin, letztlich sei aber alles von den Impfungen abhängig. Werth merkt mit einem Augenzwinkern an: „Mal ganz ehrlich, was wird eher passieren? Fertigstellung der Beethovenhalle oder Durchimpfung der Bevölkerung?“

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