Auch an Gymnasien wird es eng 288 Kinder von Bonner Gesamtschulen abgelehnt

Bonn · Knapp 300 Kinder haben an den fünf Gesamtschulen der Stadt Bonn für das kommende Schuljahr keinen Platz bekommen. Auch die städtischen Gymnasien verteilten über hundert Absagen.

 Auch für das neue Schuljahr haben wieder nicht alle Kinder den Wunschplatz auf einer weiterführenden Schule in Bonn bekommen. Die Gesamtschulen der Stadt mussten fast 300 Absagen verteilen.

Auch für das neue Schuljahr haben wieder nicht alle Kinder den Wunschplatz auf einer weiterführenden Schule in Bonn bekommen. Die Gesamtschulen der Stadt mussten fast 300 Absagen verteilen.

Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Die Bonner Gesamtschulen haben beim Anmeldeverfahren für das kommende Schuljahr, das nach den Sommerferien beginnt, 288 Kinder abgelehnt. Das teilte die Stadtverwaltung nun in einer Vorlage mit. 2021 hatten die Gesamtschulen 276 Kinder abgelehnt. „Die Situation an den städtischen Gymnasien in Bonn ist inzwischen räumlich äußerst angespannt“, hieß es in der aktuellen Mitteilung außerdem. Nur noch ein städtisches Gymnasium habe freie Plätze, 107 Absagen wurden verteilt.

Alle fünf Gesamtschulen im Stadtgebiet verteilten laut der Statistik des Schulamtes Ablehnungen: Die Bertolt-Brecht-Gesamtschule in Tannenbusch lehnte 70 Kinder ab, die Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg 36. An der Integrierten Gesamtschule Beuel erhielten 76 angemeldete Kinder eine Absage, bei der Marie-Kahle-Gesamtschule in Castell waren es 56. Die Gesamtschule Bonns Fünfte in Kessenich lehnte 50 Anmeldungen ab. Dort könnten erst nach Fertigstellung aller Bauarbeiten, voraussichtlich Anfang 2024, mehr Plätze angeboten werden, erklärte die Stadt. Bei allen Gesamtschulen bekamen insgesamt 29 Kinder von außerhalb Bonns einen Platz, drei wurden abgelehnt.

Auch fünf städtische Gymnasien hatten der Verwaltung zufolge zu viele Anmeldungen und lehnten 107 Kinder ab, 91 davon aus Bonn. Drei weitere Gymnasien hätten keine Kapazitäten übrig gehabt. So blieben nur noch zwei städtische Gymnasien mit freien Plätzen, an die Eltern, deren Kinder noch keine Zusage hatten, verwiesen wurden. Nach einer zweiten Anmelderunde seien 36 der 91 abgelehnten Kinder aus Bonn an diesen beiden Schulen angemeldet worden. Nun hat nach Angaben der Stadt nur noch eines dieser Gymnasien freie Plätze. Wo die übrigen abgelehnten Schülerinnen und Schüler untergekommen seien, darüber könne die Stadt nur spekulieren.

Städtische Real- und Hauptschulen haben noch Plätze

Während die vier städtischen Hauptschulen der Verwaltung zufolge alle noch über freie Plätze verfügen, hatte die Hälfte der sechs Realschulen der Stadt Ende Februar zu viele Anmeldungen oder war vollständig belegt. Eltern seien an die übrigen Realschulen verwiesen worden.

Die Stadt erklärte in ihrem Fazit außerdem, dass beim jüngsten Anmeldeverfahren für Bonner Schulen bereits eine Entlastung durch die Neugründung eines Gymnasiums in Alfter gewirkt habe: In Alfter nimmt demnach zum neuen Schuljahr 2023/2024 ein eigenes Gymnasium den Betrieb auf, wo sich 120 Kinder angemeldet haben. „Ohne die neue Schule in Alfter hätten im diesjährigen Anmeldeverfahren rund 60 bis 70 Kinder räumlich nicht mehr ohne weiteres an städtischen Gymnasien in Bonn aufgenommen werden können“, teilte die Stadt mit. Denn diese Anzahl an Kindern sei im Schnitt jährlich aus Alfter an Bonner Gymnasien aufgenommen worden.

Im laufenden Schuljahr 2022/2023 besuchten insgesamt 846 Schüler aus Alfter eine weiterführende Schule der Stadt Bonn, davon 551 ein Gymnasium. Insgesamt lernten (Stand Mai 2023) 1102 Kinder und Jugendliche aus dem Rhein-Sieg-Kreis an städtischen Gymnasien.

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