Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen für alle Vereinte Nationen eröffnen weiteres Sekretariat in Bonn

Bonn · Ein weiteres UN-Sekretariat hat seinen Sitz in Bonn. Die Global Water Operators' Partnerships Alliance (GWOPA) ist die einzige UN-Plattform, die sich den Betreibern öffentlicher Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen widmet.

 Maimunah Mohd Sharif (mit Kopftuch), Exekutivdirektorin von UN-Habitat, und Tania Vorwerk vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (rechts daneben) eröffnen das GWOPA-Sekretariat in Bonn.

Maimunah Mohd Sharif (mit Kopftuch), Exekutivdirektorin von UN-Habitat, und Tania Vorwerk vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (rechts daneben) eröffnen das GWOPA-Sekretariat in Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Global Water Operators' Partnerships Alliance (GWOPA) hat am Montag offiziell ihr Büro auf dem UN Campus in Bonn eröffnet. Das sollte eigentlich schon vor zwei Jahren passieren, wurde durch die Pandemie allerdings verzögert. Jetzt blicken alle auf eine anstehende Konferenz im kommenden Jahr. Dann sollen sich 400 internationale Institutionen in der Bundesstadt treffen, um sich über sauberes Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen auszutauschen.

Die GWOPA wurde bereits 2009 von UN-Habitat gegründet und ist die einzige UN-Plattform, die sich den Betreibern öffentlicher Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen widmet, die für die Mehrheit der Weltbevölkerung grundlegende Dienstleistungen erbringen. Dabei sollen Partnerschaften entstehen und der Wissensaustausch gefördert werden. Es geht um das nachhaltige Entwicklungsziel Nummer 6, das die Vereinten Nationen erreichen wollen: sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen für alle.

Umzug von Barcelona nach Bonn

Dass das dafür entscheidende Sekretariat 2020 von Barcelona nach Bonn zog, hat laut der Exekutivdirektorin von UN-Habitat, Maimunah Mohd Sharif, mit der Expertise der Deutschen bei der Thematik und dem UN-Standort an sich zu tun. „Wir arbeiten gerne mit unseren Partnern in Deutschland zusammen, und hier in Bonn haben wir bereits ein Haus, in dem wir unterkommen können“, sagte sie bei einer Pressekonferenz. Sie konnte auch schon Beispiele nennen, bei denen die Zusammenarbeit erfolgreich war. So seien jüngst Spezialisten in die Ukraine entsandt worden, um die Trinkwasserversorgung in den Kriegsgebieten sicherzustellen.

Guillermo Saavedra, Mitglied des Verwaltungsrates von GWOPA, berichtete von einem Projekt in Guatemala, durch das in einer ländlichen Region mit lokalen Verantwortlichen rund 6000 Menschen eines indigenen Volkes mit sauberem Trinkwasser versorgt werden. Es sei wichtig, Partner vor Ort zu suchen. „Die Probleme, um die es geht, sind sehr ähnlich. Und genauso ähnlich sind auch die Lösungen“, sagte er. Gleichzeitig sei die wirtschaftliche Entwicklung an die soziale Entwicklung gekoppelt. Tania Vorwerk vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das das Sekratariat unterstützt, fügte hinzu: „Wasser ist nicht einfach eine Ressource. Es ist grundlegend für jeden Menschen und die soziale Entwicklung.“ Sie und Oberbürgermeisterin Katja Dörner hoben hervor, dass sich Bonn als Sitz von 25 UN-Institutionen und mehr als 150 verwandten Organisationen zu einem Zentrum der Nachhaltigkeit entwickelt habe. „Gemeinsam leisten die Vereinten Nationen in Bonn einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN“, so Dörner.

Bonn sei auch ein guter Standort für den Kongress im May 2023. „Er soll so groß werden wie möglich“, sagte Sharif. Fest stehe bereits, dass mehr als 400 Partner aus der internationalen Wasserwirtschaft kommen würden. „Dadurch ist dieses Treffen wichtig für die Zukunft, und wir dürfen auf die Ergebnisse gespannt sein.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort