Kommentar Teurer Fehler

Die Staatsanwaltschaft, respektive einer der ihren, hat in der Causa Naujoks ganz offensichtlich einen Fehler gemacht - und revidiert ihn nun, indem sie die Ermittlungen wieder aufnimmt. Doch zugeben kann sie ihn nicht, sondern windet sich statt dessen mit gedrechselten Erklärungen um die einfache Wahrheit herum.

Nun könnte man gnädig sagen, irren ist menschlich und Fehler macht jeder. Und sie zuzugeben fällt eben schwer. Aber es fragt sich, ob es der erste und einzige Fehler in dem Fall ist.

Denn fest steht: Die Ermittlungen gegen Naujoks laufen schon seit vier Jahren, und selbst bei nachsichtiger Betrachtungsweise und unter Berücksichtigung der großen Belastung der Justiz im Allgemeinen und der Staatsanwaltschaft im Besonderen ist eine so lange Ermittlungsdauer in einem solchen Fall nicht mehr vernünftig erklärbar.

Und kaum entschuldbar, wenn man die Folgen bedenkt. Denn gesetzt den Fall, die Staatsanwaltschaft kommt nun zu dem Ergebnis, dass eine Anklage gegen den ehemaligen Städtischen Gebäudemanager Naujoks in Sachen Legionellenanlagen unvermeidlich ist, kommt diese Erkenntnis zu spät.

Zu spät für die Stadt, die einen der bestbezahlten Mitarbeiter mit einem Jahressalär von zuletzt 175.000 Euro auf der Gehaltsliste hat. Und zu spät für die Bonner Bürger. Die müssen wie immer die Zeche zahlen.

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