Zuverlässig wie ein PCR-Test, aber schneller ADAC und Fraunhofer wollen mobile Corona-Testlabore starten

Bonn · ADAC und Fraunhofer starten Gemeinschaftsunternehmen mit mobilen Testlabors. Dafür hat das Bundeskartellamt in Bonn am Montag grünes Licht gegeben.

 Der ADAC und die Fraunhofer Gesellschaft haben ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das mobile Corona-Schnelltests anbieten wird.

Der ADAC und die Fraunhofer Gesellschaft haben ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das mobile Corona-Schnelltests anbieten wird.

Foto: dpa/Robert Michael

Das Bundeskartellamt hat am Montag grünes Licht für mobile Schnelltests gegeben, die das Gemeinschaftsunternehmen AF Labs GmbH anbieten will. Kooperationspartner in dem Joint Venture sind die ADAC Luftrettung gGmbH und die Fraunhofer-Gesellschaft. Nach Angaben des Kartellamtes wird die ADAC Luftrettung komplett ausgerüstete Laborfahrzeuge in das Unternehmen einbringen. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat ihrerseits neue Corona-Testverfahren entwickelt, die nach eigenen Angaben im Hinblick auf Sensitivität und Spezifität den bekannten PCR-Tests entsprechen sollen, allerdings schon innerhalb von rund 40 Minuten ein Ergebnis liefern.

Bei den als sehr zuverlässig geltenden PCR-Tests, bei denen im Labor das Vorhandensein von Coronaviren festgestellt wird, kann es bis zu 48 Stunden dauern, bis ein Ergebnis vorliegt. Kartellamtspräsident Andreas Mundt erklärte:  „Neuartige Corona-Schnelltests versprechen eine deutliche Zeitersparnis beim Testen und gleichzeitig ein hohes Maß an Genauigkeit. Es ist eine gute Nachricht, dass hier verschiedene Unternehmen am Markt aktiv sind und auch Kooperationen können einen wertvollen Beitrag zur Pandemie-Bekämpfung leisten.“

Wann die Tests verfügbar sein werden, konnte die Fraunhofer- Gesellschaft auf Anfrage des GA nicht sagen. „Die kartellrechtliche Voranfrage bildete hier einen Teil der zu klärenden Rahmenbedingungen, die regulatorischen Aspekte bilden eine weitere Säule“, hieß es. Fraunhofer treibe aktuell die Validierung und Zulassung des Testverfahrens weiter voran. „Im Anschluss werden sich Fraunhofer und ADAC auf weitere Schritte verständigen.“

Mit dem neuartigen SARS-CoV-2-Testverfahren könnten innerhalb einer Stunde bis zu 100 Proben parallel auf eine Infektion geprüft werden, hieß es. Mit der sogenannten Loop-Mediated-Isothermal-Amplification-Methode (LAMP) gelinge dies schneller als mit der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und zuverlässiger als mit Antigen-Schnelltests. „Eine entsprechende Kooperation zwischen ADAC und Fraunhofer zum Einsatz dieses Testverfahrens in Corona-Testmobilen wird aktuell eruiert“, teilte ein Sprecher der Gesellschaft in München mit.

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