Bonner Radioastronomen sind Teil von weltweitem Forschungsverbund Neues vom Schwarzen Loch

Bonn · Experten des Bonner Max-Planck-Instituts für Radioastronomie untersuchen weiterhin das Schwarze Loch in der Galaxie Messier 87, das vor zwei Jahren durch ein Foto weltberühmt wurde.

 Als zarte weiß-gelbe Bögen erscheinen die Magnetfeldlinien (graphisch hervorgehoben) in einer neuen Darstellung des Schwarzen Lochs.

Als zarte weiß-gelbe Bögen erscheinen die Magnetfeldlinien (graphisch hervorgehoben) in einer neuen Darstellung des Schwarzen Lochs.

Foto: picture alliance/dpa/ESO/EHT Collaboration

Vor fast genau zwei Jahren, am 10. April 2019, ging das „erste Foto eines Schwarzen Lochs“ um die Erde. Radioastronomen weltweit, darunter auch Experten vom Bonner Max-Planck-Institut für Radiastronomie (MPIfR), haben es jetzt noch einmal verfeinert. Durch weitere Auswertung der Daten des geheimnisvollen Objekts im Herzen der Galaxie Messier 87 haben sie herausgefunden, dass ein „signifikanter Anteil“ der dortigen Radiostrahlung „polarisiert“ ist (etwa: wellentechnisch gleichgerichtet).

Dieser Zustand erlaubt es den Forschern, genauere Erkenntnisse über das dortige Magnetfeld zu gewinnen – und die wiederum könnten ihnen, so vermuten sie, beim Verständnis des „Jet“ weiterhelfen, eines gigantischen Stroms von Energie und Materie, der vom Schwarzen Loch ausgeht und mindestens 100 000 Lichtjahre lang ist, obwohl das Schwarze Loch selbst „nur“ etwa so groß ist wie unser Sonnensystem (etwa drei Lichtjahre). Das ist ein Verhältnis, als käme aus einem normalen Wasserhahn ein hunderte Meter langer Wasserstrahl.

Das „Event Horizon“-Projekt (EHT) ist eine Kooperation von mehr als 300 Forschern aus 13 Instituten weltweit. Bis zu zehn Teleskope werden so zusammengeschaltet, dass ihre gemeinsamen Daten denen eines einzigen Teleskops vergleichbar sind, so groß wie die ganze Erde. Die zwei Aufsätze sind im Fachmagazin „Astrophysical Journal Letters“ erschienen.

(piw)
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