Universität Bonn an Studie beteiligt Forscher decken Risikofaktoren bei Covid-19 auf

Bonn · Das Coronavirus Sars-Cov-2 sorgt bei manchen Menschen für einen harmlosen Verlauf. Andere Menschen sterben daran. Auf der Suche nach Gründen dafür haben Forscher weltweit Fortschritte gemacht. Beteiligt daran war auch die Universität Bonn.

 Forscher weltweit gehen der Frage nach, welche Risikofaktoren zu einem schweren oder gar tödlichen Krankheitsverlauf bei Covid-19 führen. (Symoblfoto)

Forscher weltweit gehen der Frage nach, welche Risikofaktoren zu einem schweren oder gar tödlichen Krankheitsverlauf bei Covid-19 führen. (Symoblfoto)

Foto: dpa/Marcus Brandt

Covid-19 kann eine tückische Krankheit sein, für manche Menschen ist sie tödlich. Bei vielen Infizierten löst die durch das Virus Sars-Cov-2 ausgelöste Infektion nur einen milden Krankheitsverlauf aus oder geht ganz ohne Symptome einher. Forscher weltweit suchen nach Antworten auf die Frage, warum die Krankheit für manche Patienten harmlos ist und für andere lebensbedrohlich wird.

Dazu hatten sich im März 2020 Tausende Forscher auf der ganzen Welt zusammengeschlossen. Die Studie wurde unter Federführung der USA und Finnland durchgeführt. Die Forschungsergebnisse des Konsortiums wurden nun als „Early Access“ im Fachmagazin Nature veröffentlicht, wie die ebenfalls beteiligte Universität Bonn am Dienstag mitteilte, die eine in verschiedenen Kliniken durchgeführte Studie dazu geleitet hat.

Die Ergebnisse der gebündelten Forschung zeigen demnach 13 Stellen im menschlichen Genom, die mit einer Infektion oder schweren Covid-19-Erkrankung assoziiert werden. Wie die Bonner Uni mitteilt, weisen diese Stellen auf mehrere biologische Zusammenhänge hin und bieten demnach auch mögliche Ansätze für Medikamente. Die genetischen Daten würden zudem die Annahme bestärken, dass Rauchen und Übergewicht das Risiko einer schweren Erkrankung erhöhen.

Für die Analyse führte das Konsortium nach Angaben der Uni Bonn klinische und genetische Daten von knapp 50.000 Patienten, die positiv auf das Virus getestet wurden, sowie von zwei Millionen Kontrollpersonen aus diversen Datenbanken zusammen.

Aus Deutschland habe die Bonner Studie zur Covid-Genetik (BoSCO) ihre Daten zur Untersuchung der genetischen Risikofaktoren beigetragen. Seit Mai 2020 können sich Personen, die mit Sars-Cov-2 infiziert waren, an der Studie beteiligen – unabhängig davon, ob sie Symptome hatten. Zusätzlich wurden durch Zusammenarbeit mit weiteren Kliniken auch schwer betroffene Patientinnen und Patienten für die Studie gewonnen. Ein breites Spektrum an Symptomen der Studienteilnehmer ermögliche es, Risikofaktoren für verschiedene Aspekte von Covid-19 zu untersuchen, teilte die Leiterin der BoSCO-Studie von der Uni Bonn mit. Die Ergebnisse ermöglichten es zum einen, die molekularen Vorgänge während der Corona-Infektion besser zu verstehen. „Zum anderen können sie aber in Perspektive auch dazu beitragen, unter Infizierten diejenigen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf frühzeitig zu erkennen”, so Markus Nöthen, Co-Autor der Studie.

(ga)
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