Neubau des Teilstücks Unterm neuen Radweg verläuft die Lebensader des Ahrtals

Dümpelfeld · Das erste Teilstück einer neuen Infrastrukturtraße zwischen Insul und Ahrbrück ist eröffnet. Sie erschließt einen wichtigen Teil des Ahrtals.

Werkleiter Theo Waerder (v.r.) erläutert SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, Landrätin Cornelia Weigand, Staatsministerin Katrin Eder und Staatssekretär Andy Becht den Aufbau der Infrastrukturtrasse.

Werkleiter Theo Waerder (v.r.) erläutert SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis, Landrätin Cornelia Weigand, Staatsministerin Katrin Eder und Staatssekretär Andy Becht den Aufbau der Infrastrukturtrasse.

Foto: Weber

Es ist ein Meilenstein der Infrastruktur im Neu- und Wiederaufbau des zerstörten Ahrtals: In Dümpelfeld zerschnitten die Verantwortlichen am Mittwochmorgen das blaue Band und eröffneten das erste, zehn Kilometer lange Teilstück des Ahr-Radwegs zwischen Insul und Ahrbrück.

Dass der Radweg nun einige Meter weiter vom Flussbett der Ahr entfernt liegt, hat seinen Grund. Sieht der Radler oder Wanderer nur das Asphaltband, befindet sich doch darunter eine Lebensader für rund 30.000 Menschen an der Ahr und ihren Höhenorten. Denn mit dem Neubau des Teilstücks geht der Bau einer Infrastrukturtrasse einher.

Unter der Oberfläche verbergen sich wichtige Versorgungsleitungen

Was sich unter der Asphaltdecke verbirgt, versorgt die Menschen in den angrenzenden Orten. In erster Linie ist das eine neue Trinkwasserleitung. Aber nicht nur dass, erklärte die Vorsitzende des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr, Landrätin Cornelia Weigand. Denn es liegen eine Menge anderer Leitungen und Rohre unterm Radweg. Neben der Trinkwasserleitung wurden und werden dort zusätzlich Abwasserdruckleitungen für das Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Altenahr verlegt, dazu Leerrohre für Glasfaser- und Steuerleitungen. Weiterhin werden Chancen für Projekte der Energiewende geschaffen: Nach langem Hin und Her mit den fördernden Ministerien wurden Gashochdruck- und Gasmitteldruckleitungen mit verlegt, die das Ahrtal einmal mit klimaneutraler Energie, wie Biomethan, Biogas oder Wasserstoff versorgen können. Selbst als Gasspeicher könnten die Leitungen genutzt werden.

Dass die Trasse nicht direkt am Fluss verläuft, macht sie hochwasserresilient, das hoffen zumindest die Erbauer und Fördergeber. Ein Ereignis, wie am 14. Juli 2021, soll künftig nicht mehr die komplette Infrastruktur mitreißen und zerstören. Schon kurz nach der Flut war deutlich geworden, dass der Abschnitt der sogenannten „Tallinie“ von Schuld bis Dernau auf einer Länge von 30 Kilometern vollständig erneuert werden muss. Wurden nun die ersten zehn Kilometer ihrer Bestimmung übergeben, werden die restlichen 20 Kilometer auch noch in diesem Jahr fertig.

Die Politik spricht von Rekordtempo

Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder zeigte sich vor Ort von der Umsetzung des Projekts begeistert. Es zeige, dass nicht nur eins-zu-eins wiederaufgebaut werden. Eder sprach von einer Rekordzeit des Aufbaus und machte klar: „Die Vorgehensweise reduziert deutlich die Kosten, schafft ein Höchstmaß an Synergien und bietet zusätzliche Möglichkeiten für den angestrebten hochwasserresilienten Wiederaufbau der kommunalen Infrastruktur.“ Mitgebracht hatte Eder einen neuerlichen Förderbescheid über zehn Millionen Euro, nachdem ihr Ministerium zuvor schon einmal zwölf Millionen Euro Fördergelder bewilligt hatte.

Verkehrs-Staatssekretär Andy Becht lobte die Zusammenarbeit nicht nur von Verkehrs- und Energieministerium, sondern aller an Planung und Bau der Infrastrukturtrasse beteiligten Akteure. Nachdem der Werkleiter des Zweckverbandes Wasserversorgung Ahr-Eifel, Theo Waerder, den Aufbau der Trasse am Modell anschaulich erklärt hatte, stieg die lokale und überregionale Politprominenz noch aufs Fahrrad, um die Qualität des neuen Ahr-Radwegs zu testen.

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