Tag der offenen Tür Interessierte strömen auf den Rhein-Ahr-Campus

Remagen · Beim Studieninfotag am RheinAhrCampus Remagen wird klar: Viele Schulabgänger wissen schon genau, wie ihr künftiger Weg aussehen soll. Die Hochschule will auch mit neuen Fachrichtungen bei Studieninteressierten punkten.

 Alle Hände voll zu tun hat Prof. Dr. Stefan Sell beim Tag der offenen Tür am Waffelstand auf dem Campus Remagen.

Alle Hände voll zu tun hat Prof. Dr. Stefan Sell beim Tag der offenen Tür am Waffelstand auf dem Campus Remagen.

Foto: Martin Gausmann

Niklas ist 21 Jahre alt, er kommt aus Köln. Das Abi hat er in der Tasche. Womit er aber einmal seinen Lebensunterhalt bestreiten will, da ist er noch unsicher. Am Freitag besuchte Niklas den Studieninfotag des RheinAhrCampus Remagen. Hier wollte er sich den Campus anschauen, sich vor allem aber über den Studiengang Sportmanagement informieren. Und darum zog es ihn von der Studentenhochburg Köln ins eher beschauliche Remagen. Der Grund für Niklas: „Dieser Studiengang wird meines Erachtens nur hier staatlich angeboten. Da will ich mir jetzt ein Bild von machen und dann entscheiden, ob ich das in Remagen studieren will oder nicht.“ Er sei allerdings noch in der Orientierungsphase, betonte der angehende Student.

Orientierungsphase startet am Waffelstand

Niklas war einer von vielen, die sich am Freitagnachmittag auf den Weg zum Campus in der Römerstadt machten. „Wesentlich mehr Besucher, als in früheren Jahren“, hatte Sarah Krajewski derweil für die drei Schnupperstunden ausgemacht. Das dürfte auch daran gelegen haben, dass in den vergangenen beiden Corona-Jahren die Vorstellungen nur online stattfanden, vermutet die wissenschaftliche Mitarbeiterin und sagte: „Jetzt können wir wieder vieles interaktiv machen.“ Ihr Blick richtete sich auf den Waffelstand im Hof des Campus. Dort traf man sich zu einem ersten Austausch, hier gab es erste Infos und hier starteten Rundgänge durch das Gebäude und über das Gelände. Wer eine Waffel nahm, spendete Geld für Hilfsprojekte im Ahrtal, die Spendenbüchsen waren rappelvoll.

Junge Menschen wie Niklas aus Köln gehören zur neuen Zielgruppe des Campus. Man will verstärkt mit der Nähe zu Bonn und der Domstadt sowie der guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln werben. Seitdem der Name „Remagen“ nicht mehr auftaucht und es stattdessen „Hochschule Koblenz“ heißt, werde die Nähe zum Ballungszentrum hinter der Landesgrenze nicht mehr deutlich.

Hochschule hat neue Fachrichtungen im Angebot

Anders als Niklas hatten die meisten Besucher des Infotags klare Ziele für ihre nahe Zukunft. Es waren zwar auch Zehnt- und Elftklässler unter den Besuchern, die sich eine gewisse Grundorientierung verschaffen wollten. Die meisten aber stehen kurz vor dem Ende ihrer Schulzeit. Im Oktober beginnen die neuen Studiengänge, rund 15 verschiedene Studienmöglichkeiten werden dann wieder angeboten. Neu dabei sind „Forschungs- und Innovationsmanagement“ mit 70-prozentigem BWL-Anteil sowie der praxisorientierte duale Studiengang „Gesundheits- und Sozialmanagement“ für Kaufleute im Gesundheitswesen.

Gerade ein duales Studium erfreue sich verstärkter Nachfrage, machte Sarah Krajewski deutlich. Vorbei seien die Zeiten, in denen Eltern ihren Sprösslingen raten, auf jeden Fall nach der Schule gleich zu studieren. „Heute ist man in den Familien im Hinblick auf die Zukunft der Kinder wieder sehr offen“, sagt die wissenschaftliche Mitarbeiterin. Daher war die Freude über den guten Besuch am Informationstag auch groß. Auch am Stand des Ada-Lovelace-Projekts war der Andrang junger Frauen mit dem Ziel einer Karriere im MINT-Bereich groß. Stände der Arbeitsagentur und des Studierendenwerks zum Thema Wohnen am Campus rundeten das Angebot ab.

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