St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft Optimismus beim Neustart der Ahrweiler Schützen

Ahrweiler · Die Veränderungen bei den Schützen beginnt mit ganz viel Tatendrang. Nach Flut und Corona geht es jetzt wieder richtig los.

 Ein Schütze für alle, alle Schützen für einen: Die Ahrweiler Schützen mit Dieter Zimmermann, Matthias Becker, Tambormajor Thomas Holzberger, Zugführer Gregor Sebastian, Jürgen Knieps, Jürgen Schmitz (v.l.n.r.).

Ein Schütze für alle, alle Schützen für einen: Die Ahrweiler Schützen mit Dieter Zimmermann, Matthias Becker, Tambormajor Thomas Holzberger, Zugführer Gregor Sebastian, Jürgen Knieps, Jürgen Schmitz (v.l.n.r.).

Foto: AHR-FOTO

Ungebrochen ist der Zulauf, den die Ahrweiler St. Sebastianus Bürgerschützengesellschaft seit Jahren erfährt. Man hat den Eindruck, dass sich der Wille, den grünen Schützenmantel zu tragen, nach der Flutkatastrophe noch einmal verstärkt hat. Zumindest konnte der Hauptmann und Vorsitzende Jürgen Knieps bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag im Hotel Zum Stern einmal mehr eine neue Rekordmarke verkünden. 723 Mitglieder ist die Herrenrunde inzwischen stark. Der jüngste von ihnen ist 28, der älteste 96 Jahre alt. Einer der 723 Schützen ist Thomas Holzberger. Er trat bei der Versammlung in ziemlich große Fußstapfen und wird dem Zug der Schützen künftig vorangehen.

Der Neue ist gut bei den Schützen bekannt

Holzberger wurde zum neuen Tambourmajor der Gesellschaft gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Jürgen Knieps an, der den Tambourstab am vergangenen Dreikönigssonntag ablegte, da er an diesem Tag die Königswürde der Bürgerschützen erringen konnte. Die erste Amtsperiode für Thomas Holzberger ist nunmehr gleich auf zehn Jahre festgelegt. So lange dauern die Amtszeiten im Verwaltungsrat, wo am Freitag auch Gregor Sebastian für weitere zehn Jahre als Zugführer des Hauptmannsgliedes verpflichtet wurde.

Mit Jürgen Knieps an der Spitze konnten die Schützen im vergangenen Jahr das erste große Schützenfest nach Corona-Jahren und der Flutkatastrophe feiern. Die hohe Bedeutung dieser Feiern unterstrich Chronist Matthias Becker: „Es war im vergangenen Jahr wohl das wichtigste Schützenfest seit 1950.“ Stimmung und Erlebtes in der von der Flut gezeichneten Stadt bestätigten des Chronisten Aussage von einem grandiosen Wiederbeginn der Traditionen.

Immer noch steht Ahrweiler und damit auch seine Schützengesellschaften im Zeichen des Wiederaufbaus, das zog sich wie ein roter Faden durch die Versammlung. Die Sanierungsarbeiten am Haus der Schützen sind so weit gediehen, dass im Obergeschoss ab Mitte April wieder getagt werden kann. Nach monatelanger Trocknungsphase der Bruchsteinmauern haben die Handwerker die Elektrik und neue Sanitäranlagen installiert.

Aktuell haben befreundete Schützenbrüder aus Kaarst die Malerarbeiten übernommen, so Bauleiter Michael Seeliger. Museumsleiter Werner Kathe, der händeringend auf neue Ausstellungsvitrinen wartet, berichtete von der Restaurierung des Seelenbuches und der historischen Schützenfahnen. Ausführlich ließ der Chronist das Jahr Revue passieren, er berichtete von der ersten offiziellen Zusammenkunft nach der Flut beim „Abend der Gesellschaft“ über das Große Schützenfest mit historischem Trinkzug bis hin zu Dankesbesuchen bei Schützengesellschaften, von denen die Bürgerschützen nach der Naturkatastrophe tatkräftige und finanzielle Hilfe erfahren. Ahrweilers Bürgerschützen sind bundesweit die einzigen mit eigenen Weinbergen. Die Weinlese in den Spätburgunderlagen Ahrweiler Forstberg und Bachemer Karlskopf erbrachte rund 6000 Liter mit respektablen Oechslegraden. Davon sind für Sekt und Blanc de Noir jeweils 1000 Liter vorgesehen, 4000 Liter werden als Rotwein ausgebaut. „Das macht in der Summe einen Zuwachs durch den 2022-er Jahrgang von rund 7500 Flaschen Wein, respektive Sekt“, erläuterte Matthias Becker.

Die finanzielle Basis macht Lust auf Zukunft

Gesunde Zahlen präsentierte Schatzmeister Dieter Zimmermann. Er berichtete von den Flutspenden aus dem ganzen Land, von denen 45.000 Euro mit Unterstützung der Laurentius-Stiftung an betroffene Schützenbrüder gegeben wurden. abgewickelt werden. 25000 Euro wurden an die Aloisius-Jugend weitergeleitet, deren komplettes Inventar Opfer der Flut geworden war. Neue eigene Salutgewehre schlugen mit 9000 Euro zu Buche. Der Prüfbericht von Rolf Groß und Theo Peters bestätigte die einwandfreie Kassenführung.

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