Das internationale Bonn muss griffiger werden

Per Videokonferenz aus Berlin dem Ausschuss für Internationale Beziehungen zugeschaltet - Lehmann erläuterte Zukunftskonzept fürs Zentrum für internationale Zusammenarbeit

Raus aus der Lethargie und dem Durcheinander, das "Center for International Cooperation", kurz CIC genannt, muss griffiger werden, sein Profil schärfer: Klartext war am Mittwoch im Ausschuss für Internationale Beziehungen und Lokale Agenda angesagt, als es um eine Große Anfrage der CDU zur Zukunft des Bonner Zentrums für internationale Zusammenarbeit ging. Aktueller Anlass: Die Vereinbarung zwischen Bund, Land und Stadt für die Arbeitsgemeinschaft (Arge) CIC läuft zum 30. Juni 2001 aus. Per Videokonferenz aus Berlin zugeschaltet, erläuterte Dietrich Lehmann, Leiter der Zentralabteilung im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie Vorsitzender des Lenkungsausschusses in der Arge, das Anschlusskonzept, wie es in Gesprächen zwischen Stadt, Land und Bund ins Auge gefasst worden sei.

Demzufolge soll eine Säule mit Blick auf das Internationale Kongresszentrum aus dem Bereich Service, Marketing und Management bestehen. Vor allem aber soll das CIC künftig mehr beinhalten als "nur" Entwicklung und Umwelt, nämlich auch Elemente wie Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kommunikation. "Die internationale Dynamik Bonns muss in dieses Zentrum", so Lehmann, und dafür müsse schnell eine Organisationsform gefunden werden. Die sei als Kuratorium denkbar, "in dem alle Bereiche gebündelt werden", mit einem Präsidium an der Spitze und einer Geschäftsstelle. Diese könnte bei der Deutschen Stiftung für internationale Entwicklung (DSE) angesiedelt werden, bot deren Kurator Heinz Bühler später an.

Aus der Politik meldete Hans Pakleppa (CDU) Zweifel an, ob in der Anfangsphase des neuen CIC die Einbindung weiterer Bereiche wirklich ratsam oder es nicht besser sei, sich zur Profilbildung zunächst auf Umwelt und Entwicklung zu konzentrieren. Außerdem empfahl er dringend, die "Begriffsverwirrung zu überwinden" und der neuen Servicestelle einen attraktiven Namen zu geben. Für die SPD appellierte Martin Schilling, den Ausbau des internationalen Bonn durch "professionelles Gestalten des Umfeldes" zu fördern. "Es wäre ein wichtiger Beitrag des Ausschusses zu formulieren, was die Eckpunkte dieses professionellen Arbeitens sind", so Schilling. Er regte an, dafür eine interfraktionelle Arbeitsgruppe zu bilden. Tom Schmidt (Grüne) lobte die Ausführungen Lehmanns als "gute Richtung", weil die Strukturen des CIC verbindlicher würden. Heute wirkten sie eher improvisiert, das Profil sei nicht klar genug.

Dies zu schärfen, ist Anliegen aller. Lehmann: "Wenn wir so weitermachen wie bisher, kommen wir aus dem dümpelnden Zustand nicht raus."

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