Stiftung vergibt zweiten „Environment and Art Award“ Medienkünstler überzeugt mit dem Entwurf eines virtuell inspirierten Baums

Bad Honnef · Ob in der Malerei der Vergangenheit oder heutzutage mit digitalen Mitteln: Die Vorstellungen der Natur haben die Menschen immer wieder ihren eigenen Stempel aufgedrückt. Mit seinem Werk „Low_Poly_Tree“ liefert der Kölner Medien-Künstler Achim Mohné hierzu ein aktuelles Beispiel. Die Kummer-Vanotti-Stiftung würdigt das mit dem „Environment and Art Award“.

 Der Medien-Künstler Achim Mohné bekommt den „Environment and Art Award“.

Der Medien-Künstler Achim Mohné bekommt den „Environment and Art Award“.

Foto: Tilman Lothspeich

Zum zweiten Mal hat die 2018 gegründete Kummer-Vanotti-Stiftung den „Environment and Art Award“  vergeben. Die unabhängige Jury hat sich für die 2021er-Auflage des Preises, dessen Preisträger einen Umwelt-Skulpturenpark auf der Insel Grafenwerth gestalten sollen, für das Kunstwerk „Low_Poly_Tree“ des Kölner Medien-Künstlers Achim Mohné entschieden. Mohné ist Hochschullehrer im Bereich der Post-Fotografie und digital imaging.

Wie berichtet, wird auf der Insel nach Abschluss der Bauarbeiten ab Frühjahr 2022 der Umweltskulpturenpark der Kummer-Vanotti-Stiftung entstehen. Geplant ist, hochwertige Kunstwerke, die ein Umweltthema adressieren, aufzustellen. Die für jeden frei zugänglichen Kunstwerke sollen bei den Betrachtern die Notwendigkeit eines nachhaltigen Umgangs mit Natur und Umwelt unterstreichen.

Skulpturenpark auf Grafenwerth

Mohné wird für den Skulpturenpark ein spektakuläres Objekt verwirklichen, teilt die Stiftung mit. In seinem Kunstwerk thematisiert er die Beobachtung der Natur, künstlerische Kreativität im Umgang mit der Digitalisierung und gleichzeitig das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt.

Sein Werk beschreibt der Künstler so: „Die virtuelle Darstellung eines Baumes, wie er auf Google Earth im 3D-Modus erscheint, gibt der Skulptur ihre Form. Der künstliche Baum wurde aus der Virtualität in die reale Welt zurückversetzt, und zwar im Maßstab Eins zu Eins.“ So stünden sich der reale Baum und sein digitales Pendant aus poliertem Stahl gegenüber, wobei letzterer die natürliche Umgebung widerspiegele. Während der „echte“ Baum sich mit den Jahreszeiten verändert und größer wird, bleibt die Skulptur unverändert.

 Die Kummer-Vanotti-Stiftung vergibt zum zweiten Mal den „Environment and Art Award“. Die Jury hat sich für das Kunstwerk „Low_Poly_Tree“ von Achim Mohné entschieden.

Die Kummer-Vanotti-Stiftung vergibt zum zweiten Mal den „Environment and Art Award“. Die Jury hat sich für das Kunstwerk „Low_Poly_Tree“ von Achim Mohné entschieden.

Foto: Tilman Lothspeich

Eine neue Form der Aneignung von Natur

Die Darstellung von Natur spiele in der Tradition der Künste eine große Rolle, so die Stiftung: Von der Malerei über die Fotografie bis hin zu digitalen Bildmitteln seien menschliche Vorstellungen der Natur beeinflusst und manipuliert worden. Google Earth stelle somit eine neue Form dieser Aneignung von Natur dar. Die Reflexion der Besucherinnen und Besucher im verspiegelten Baum rege zu medialer Selbstinszenierung auch über die sozialen Netzwerke an.

Angestrebt sei, die Skulptur auf möglichst umweltgerechte Weise zu produzieren. Der durch die Produktion entstehende CO2-Fußabdruck solle ermittelt und ausgeglichen werden. Die Fachjury besteht aus dem Vorsitzenden Sebastian Baden, Kurator Kunsthalle Mannheim, sowie aus Camilla Bausch, Geschäftsführende Direktorin des Ecologic-Instituts in Berlin, Andra Lauffs-Wegner, Kunstsammlerin und Eigentümerin von KAT_A, Oliver Kornhoff, Museumsdirektor Arp-Museum, Jesse Magee, Künstler und Wissenschaftler, Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, sowie Otto Neuhoff, Bürgermeister Bad Honnef. Sie haben aus den 15 Einsendungen die besten Wettbewerbsbeiträge ausgewählt. Baden würdigte das Projekt als „einen innovativen und interaktiven Beitrag für den Skulpturenpark“.

Der Preis ist mit 20 000 Euro dotiert und soll die Produktion des ausgewählten Kunstwerks ermöglichen. Die Aufstellung der Kunstwerke ist für 2022 geplant. Die Eröffnungsfeier des Parks soll stattfinden am 19. Juni 2022 verbunden mit der Preisverleihung von Antye Günther, die 2020 die Ausschreibung der Stiftung gewonnen hatte.

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