Tier tappt in Fotofalle Waschbär stiehlt Ostereier aus Garten in Königswinter

Königswinter · Für eine Familie aus dem Königswinterer Stadtteil Ittenbach begann der Ostermontag mit einem Schreck: Die Ostereier waren weg. Nun hat sich herausgestellt: Ein Waschbär hatte sie gestohlen. Das Tier tappte in eine Fotofalle.

 Familie Schwer aus Ittenbach bekam an Ostern Besuch von einem Waschbären.

Familie Schwer aus Ittenbach bekam an Ostern Besuch von einem Waschbären.

Foto: Frank Homann

Das Osterfest 2022 werden Maximilian, Constantin und Carl sicherlich nicht vergessen: Da hatten sich die drei Jungs der Familie Schwer aus dem Königswinterer Stadtteil Ittenbach am Ostermontag mit Volldampf auf die Eiersuche begeben, und dann waren alle Verstecke, die der Osterhase in den Vorjahren immer zuverlässig mit bunten Eiern befüllt hatte, leer. Zwischen den Tulpen: nichts. In den Blumenbeeten: ebenfalls nichts. Und auch an der Mauer und unter den Sträuchern war kein einziges buntes Osterei zu finden. 21 von insgesamt 30 Eiern – sowohl hartgekochte als auch aus Schokolade – waren spurlos verschwunden. Lediglich die, die der Osterhase direkt am Haus versteckt hatte, konnten gefunden werden.

Während es dem sechsjährigen Maximilian angst und bange wurde, und auch Mama Janina mit den Tränen kämpfte – schließlich wusste sie ziemlich genau, dass der Osterhase am Vorabend im Garten zugange gewesen war –, stand für Constantin (4) schnell fest, dass Diebe die Eier geklaut haben müssen. Die hatten nämlich Spuren hinterlassen: Mitten auf dem Rasen wurde ein Corpus Delicti in Form eines angeknabberten Eis entdeckt. Mit detektivischem Spürsinn begaben sich die Geschwister weiter auf Spurensuche. Und siehe da, außen auf der weiß getünchten Gartenmauer prangten an zahlreichen Stellen braune Kratzspuren und kleine Pfotenabdrücke. Da sich das Grundstück der Familie am Waldrand befindet, lag die Vermutung nahe, dass der Übeltäter von irgendwo aus dem nahen Unterholz zur Tat geschritten ist.

 Hat dem Osterhasen die Tour versaut: ein Waschbär auf der Suche nach Ostereiern im Königswinterer Stadtteil Ittenbach.

Hat dem Osterhasen die Tour versaut: ein Waschbär auf der Suche nach Ostereiern im Königswinterer Stadtteil Ittenbach.

Foto: Frank Homann

Der Täter klettert über die Mauer

Wie gut, dass Opa Michael Pianka eine Wildkamera besitzt. Mit der war er zu Hause in Stieldorf schon einem Waschbären auf die Schliche gekommen, der des nachts regelmäßig dem Vogelhäuschen einen unerwünschten Besuch abgestattet hat. In der Nacht auf Montag wurde die Kamera kurzerhand bei Familie Schwer in der Nähe der Mauer positioniert. Als Köder opferten die Kinder noch eins ihrer verbliebenen Ostereier. Das war wie erwartet am nächsten Morgen spurlos verschwunden.

Doch diesmal war der Dieb auf frischer Tat ertappt worden: Auf den Bildern, die die Wildkamera geschossen hatte, entdeckten die Schwers ein großes, plüschiges Etwas, das sich gerade über das Ei hermacht. Die Familie ist überzeugt, dass es sich um einen Waschbären handelt, „der auch Ostern feiern wollte“. Möglicherweise könnte es auch ein Dachs oder ein Marderhund sein, „aber die klettern nicht“, wie Constantin und Maximilian aus Tierfilmen wissen. Und die Spuren belegen ja eindeutig, dass der Übeltäter über die Mauer gekraxelt ist.

Brief an den Osterhasen

„Wir wohnen ja nah am Wald und dort herrscht nun mal Leben, aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Tiere nachts über den Zaun klettern und Ostereier klauen“, so Janina Schwer-Pianka. Die Wildkamera soll nun noch ein paar Tage im Garten bleiben. Wer weiß, welche nächtlichen Besucher noch entdeckt werden. „Die Kinder sind total gespannt, was morgens auf den Fotos drauf ist.“ Vergangene Nacht ist zum Beispiel ein Marder in die Falle getapst. Weitere Köder möchte die Ittenbacherin allerdings nicht extra auslegen: „Wir möchten ja nicht künftig den halben Wald hier zu Besuch haben.“

Für Maximilian, Constantin und Carl ist die ganze Geschichte gut ausgegangen: Sie hatten noch am Ostersonntag gemeinsam mit Mama und Papa einen Brief an den Osterhasen geschrieben und um eine erneute Eierlieferung gebeten. Die hat Meister Lampe dann am Ostermontag vorsichtshalber im Garten der Großeltern versteckt, wo sie auch vollzählig und unbeschadet gefunden werden konnten. Im kommenden Jahr, da ist sich Mama Janina bereits jetzt sicher, wird der Osterhase die Eier dann sicherlich nicht schon am Vorabend, sondern erst kurz vor der großen Eiersuche am Ostersonntag verstecken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort