„Aktionsgruppe Kinder in Not“ Erlös des Windhagen-Marathon geht in die Ukraine

Windhagen · „Running for children - Laufen für Kinder“. Das Motto motiviert Jahr für Jahr beim Windhagen-Marathon Hunderte, auf die unterschiedlich langen Strecken zu gehen. In diesem Jahr widmeten die Organisatoren den Erlös Kindern in der Ukraine.

 Zahlreiche Helfer sind beim Windhagen-Marathon auf den Beinen, um die Teilnehmer zum Beispiel mit Wasser zu versorgen.

Zahlreiche Helfer sind beim Windhagen-Marathon auf den Beinen, um die Teilnehmer zum Beispiel mit Wasser zu versorgen.

Foto: Frank Homann

„Ein Hoch auf das was vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt“: Diese bekannten Liedzeilen nach einem Song von Andreas Bourani tönten in Windhagen vor dem Bürgerhaus aus den Lautsprechern. Einen treffenderen Auftakt hätte es kaum geben können für den Windhagen-Marathon „Run and Bike“, der erstmals nach zweijähriger Pandemiepause wieder unter dem Motto „Keep on running, running for childern“ stattfinden konnte. Aus aktuellem Anlass geht der Erlös dieses Mal an Flüchtlingskinder aus der Ukraine.

In aller Frühe sammelten sich aus nahezu jeder Altersklasse Läufer und Radfahrer, um für die anspruchsvolle Veranstaltung des SV Windhagen an den Start zu gehen. Im Bürgerhaus dampfte der Kaffee, belegte Brötchen dienten der Stärkung. Das ließen sich viele Teilnehmer nicht entgehen. Im Bürgerhaus hingen auch große Routenkarten mit Informationen über die unterschiedlichen Hauptdistanzen.

Zahlreiche Strecken zur Auswahl

 Georg Hackl, Schirmherr der „Aktionsgruppe Kinder in Not“, gibt das Signal zum Start.

Georg Hackl, Schirmherr der „Aktionsgruppe Kinder in Not“, gibt das Signal zum Start.

Foto: Frank Homann

Zur Auswahl standen je nach Leistungsniveau der Marathon über 42 und der Halbmarathon über 21 Kilometer, jeweils für die Disziplinen Laufen, Walken und Nordic Walking, sowie die Bikerrouten über 58,5 und 21 Kilometer. Die Zehn-Kilometer-Distanz war ebenfalls für Laufen, Walken und Nordic-Walking ausgerichtet. Zusätzlich gab es einen Fünf-Kilometer-Lauf, einen Schülerlauf über 1000 Meter und natürlich die Bambinistrecke über 330 Meter.

Der Windhagen-Marathon sammelt in jedem Jahr durch die Startgelder Spenden für die „Aktionsgruppe Kinder in Not“ von Gründerin Gisela Wirtgen. Auch in den vergangenen zwei Jahren, in denen die Läufe hatten ausfallen müssen, blieben die Spenden nicht aus: Sportler schlossen sich der Idee der Organisatoren vom SV Windhagen an zu einem „Virtuellen Benefizlauf“ und legten auf eigene Faust beliebige Strecken zurück. Sogar Gassirunden mit dem Hund zählten als sportlicher Einsatz. So waren beim 14. und 15. Windhagen-Marathon ganz ohne die übliche Großveranstaltung am Forum 2500 und 3030 Euro an Spenden zusammengekommen.

An die 500 Anmeldungen

Der 16. Windhagen-Marathon verzeichnete 494 Anmeldungen. 54 Sportler gingen zum Marathon an den Start, 90 hatten den Halbmarathon gewählt. Die Bikerstrecke war mit 101 Teilnehmern belegt, die verbliebenen Anmeldungen verteilten sich auf die übrigen Strecken.

Der Botschafter der „Aktionsgruppe Kinder in Not“, der ehemalige deutsche Rennrodler und mehrfache Olympiasieger Georg Hackl, war aus Süddeutschland angereist, um die Teilnehmer zu begrüßen. Hackl wünschte allen Läufern und Bikern für das Erreichen der persönlichen Ziele viel Erfolg auf den „tollen Strecken“ durch den rheinischen Westerwald.

Georg Hackl ist Botschafter der Aktionsgruppe

Hackls Dank galt zudem den Organisatoren und den vielen Helfern, die derweil alle Hände voll zu tun hatten. Sabine Dittrich, zweite Vorsitzende der Aktionsgruppe, schloss sich dem Dank an und betonte noch einmal den Spendenzweck: In Kooperation mit der Hilfsorganisation LandsAid wird ein Waisenhaus in der Ukraine unterstützt. VG-Bürgermeister Michael Christ, der auch die Schirmherrschaft übernommen hatte, und Windhagens Ortschef Martin Buchholz betonten allerdings auch, dass mit der Veranstaltung ein Stück Normalität zurückkomme.

Dann starteten die Biker, darunter Marcel Fellmann aus Windhagen und Matthias Kühl, der extra aus Friedberg angereist war. Beider Motto: „Wir fahren aus Spaß an der Freude.“ Gute 340 Höhenmeter gelte es zu bewältigen.

Anspruchsvolle Strecke

Die Höhenmeter hatten es auch Halbmarathonläuferin Claudia Wöstnfeld aus Asbach angetan. „Es geht halt oft auf und ab und ist recht wellig“, beschrieb sie die Strecke, die sie als naturbelassen und landschaftlich sehr schön, aber anspruchsvoll einschätzte. Und manchmal könne es auch recht einsam sein, da in den Wäldern niemand anfeuere wie auf städtischen Strecken, so die passionierte Läuferin: „Aber das Mitmachen zählt.“

Andrea Blechmann war mit einer Clique aus Kürten angereist. Sie hatte sich für den Marathon angemeldet. „Mein Hauptziel ist es, anzukommen“, so Blechmann. Der elfjährige Sven Krumscheid war mit seinem Vater bei den 21-Kilometer-Bikern dabei. Auch er meinte: Dabeisein ist alles.

Erwin Rüddel, Präsident des SV Windhagen, war ebenso wie Erster Vorsitzender Daniel Wichmann stolz, mit dem Marathon endlich wieder das beliebte Sport-Event anbieten und zugleich Gutes tun zu können. Mitorganisator Mario Höss brachte es auf den Punkt: „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.“

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