Ab September Kreis Neuwied plant neues Corona-Impfzentrum

Kreis Neuwied · Der Kreis Neuwied plant, ein neues Corona-Impfzentrum einzurichten. Im September soll es an den Start gehen.

 Ein neues Impfzentrum – wie hier in der Halle eines Logistikunternehmens in Oberhonnefeld – möchte der Kreis Neuwied einrichten, um gegen die nächste Corona-Welle gerüstet zu sein.

Ein neues Impfzentrum – wie hier in der Halle eines Logistikunternehmens in Oberhonnefeld – möchte der Kreis Neuwied einrichten, um gegen die nächste Corona-Welle gerüstet zu sein.

Foto: Frank Homann

Es ist ruhig geworden um das Thema Corona-Impfung. Den Piks hält das Gesundheitsamt des Kreises Neuwied aber nach wie vor für die effektivste Methode, das hochansteckende Virus einzudämmen. Darum plant die Kreisverwaltung, ein neues Impfzentrum (IZ) einzurichten, das ab September seine Arbeit aufnehmen soll.

„Wir wollen nicht im Herbst aufwachen und feststellen müssen, dass wir die nächste Welle verschlafen haben. Wir wollen ,vor der Lage‘ sein“, erklärt Achim Hallerbach (CDU), Landrat des Kreises Neuwied. Wie Hallerbach berichtet, laufen in seiner Behörde bereits seit Wochen Überlegungen, wie sich die Gefahr einer neuen Welle mindern oder verhindern lässt.

Suche nach Immobilie für das neue Impfzentrum

Im Kreis Neuwied seien sich die Verantwortlichen einig, dass Impfungen das Mittel der Wahl sind, so der Christdemokrat. Die Sicherheit der verschiedenen Vakzine sei mittlerweile eindrucksvoll unter Beweis gestellt, ihre Wirkung war in den beiden bislang letzten Wellen mehr als deutlich zu erkennen. „Die Impfungen haben die Gesundheit der Menschen geschützt, schwere Verläufe in hohem Maße verhindert und ungezählte Leben gerettet“, berichtet Ilonka Degenhardt, stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamts. Sie habe die Hoffnung, dass die Hersteller rechtzeitig optimierte Stoffe für eine Auffrischung zur Verfügung stellen können, so Degenhardt.

Da mit Blick auf den Herbst wieder mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen sei, will der Kreis die entsprechende Infrastruktur dafür rechtzeitig stehen haben. „Wir wollen wieder ein Impfzentrum aufbauen und suchen aktuell die passende Immobilie, damit es im September an den Start gehen kann“, sagt Hallerbach. Geplant ist, dass dieses IZ im Bereich der Stadt Neuwied oder der Verbandsgemeinde Rengsdorf/Waldbreitbach entsteht und ungefähr 400 Impfungen pro Tag ermöglicht. Das wäre knapp die halbe Größe des alten Impfzentrums in Oberhonnefeld, das – auf Weisung des Landes – Ende September 2021 geschlossen und abgebaut worden war. Untergekommen war es in den Hallen eines Logistikunternehmens.

Impfzentrum soll im Sechs-Tage-Betrieb laufen

Bei einem Sechs-Tage-Betrieb käme das neue IZ auf rund 8700 Impfungen im Monat und würde die vom Land vorgegebenen 40 Prozent der realistisch angestrebten Impfquote erreichen, rechnet der Kreis vor. Die restlichen 60 Prozent sollen, so auch die Vorgabe aus Mainz, die niedergelassenen Ärzte übernehmen. Außerdem dürfen mittlerweile bekanntlich in Apotheken Corona-Schutzimpfungen gegeben werden. Bestehen bleiben soll darüber hinaus das Impfzentrum in Hachenburg im benachbarten Westerwaldkreis, an dem der Kreis Neuwied beteiligt ist. Dies ermögliche kurze Anfahrtswege für die Verbandsgemeinden Dierdorf, Puderbach und Teile der Verbandsgemeinde Asbach. Impfstoffe sind ausreichend vorhanden.

Eine passende und verfügbare Immobilie in Trägerschaft des Kreises gibt es allerdings nicht, teilt der Kreis mit. Es sind aber bereits erste Objekte ins Auge gefasst worden, Gespräche angelaufen. Ideal wären eine alte Schule oder ein Bürogebäude, mit mehreren kleinen Räumen, die als Impfkabinen genutzt werden können. „Wir wollen nicht wieder eine Halle, bei der wir erst von einem Messebauer alles aufstellen und einrichten lassen müssen“, sagt Hallerbach. Personell rechnet er damit, dass der Kreis zehn Verwaltungsmitarbeiter stellen muss. Hinzu kommen zwei Ärzte, zwei Apotheker und vier medizinische Fachangestellte.

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